Eigenes aus Trierer Feder

Mit einem Auftritt der Trierer Bach Band zusammen mit dem Luxemburger Gitarristen David Laborier ging das diesjährige Festival "Jazz im Brunnenhof" in die siebte und damit vorletzte Runde. Vor einem - dank trockener Witterung - recht großen Publikum von rund zweihundert Besuchern stellte die Band Stücke aus ihrer aktuellen CD "Inquieto" vor.

 Jazz im Brunnenhof" stellte die Trierer Bach Band, hier Stefan Zwar-Schlegel, Stefan Reinholz, Oliver Rohles und Helmut Becker (von links) zusammen mit dem Gastgitarristen David Laborier (r.) Eigenkompositionen und -arrangements vor. TV-Foto: Anke Emmerling

Jazz im Brunnenhof" stellte die Trierer Bach Band, hier Stefan Zwar-Schlegel, Stefan Reinholz, Oliver Rohles und Helmut Becker (von links) zusammen mit dem Gastgitarristen David Laborier (r.) Eigenkompositionen und -arrangements vor. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Im Quintett Bach Band um den Pianisten Ralf Bach haben sich mit Helmut "Daisy" Becker (Trompete), Stefan Reinholz (Saxofon), Stefan Zawar-Schlegel (Kontrabass) und Oliver Rohles (Schlagzeug) Musiker zusammengefunden, die die Trierer Jazz -Szene seit Jahren maßgeblich prägen und mitgestalten. Grund genug für Präsenz in einem Festival, dass sich der musikalischen Vielfalt der Großregion verschrieben hat. Doch auch weiteres Kriterium von "Jazz im Brunnenhof", das der internationalen Kooperation, erfüllt die Band, denn sie hat sich als sechsten Mann David Laborier, einen am renommierten Bostoner Berklee College ausgebildeten Jazzgitarristen, der als Dozent am Conservatoire in Luxemburg verpflichtet ist, eingeladen. Zusammen stellen sie ausschließlich Eigenkompositionen oder -bearbeitungen von Ralf Bach und Helmut Becker vor. Es sind sehr melodische, angenehm zu hörende Stücke aus der zehn Jahre nach Bandgründung aufgenommenen CD "Inquieto", eine Mischung aus Hardbop, Modern Jazz, aber auch klassischen Anklängen. Im Wechsel von groovenden bis sehr sanften Rhythmen verfolgt die Gruppe den Anspruch einer ganz eigenen Umsetzung unterschiedlichster Einflüsse, wie Motiven von Bartok oder Prokofjew, aber auch Themen aus der Weltmusik. Funke will nicht überspringen

Bei einem arabisch inspirierten Stück mit eingängig-melancholischer Leitmelodie oder der zackigen Tango-Version des Latin-Standards "besame mucho" horcht das Publikum auf oder wiegt sich im Takt. Doch so interessant die Ansätze und so professionell die solistischen Leistungen der Musiker auch sind, so richtig will der Funke nicht überspringen. Dazu trägt sicherlich die ungemütliche Abendkühle bei, aber auch ein Mangel an echten spannenden Höhepunkten. Vielleicht hätten eine stärkere und experimentierfreudigere Einbindung von David Laborier etwas mehr Pep gebracht. Doch der Gitarrist bleibt eher Randfigur und kann seinen Stil in nur wenigen Soli entfalten. Dennoch bleibt nach diesem Abend der Eindruck, solide und entspannend unterhalten worden zu sein.Das letzte Konzert von "Jazz im Brunnenhof" bestreitet am Do. 30. August, um 20 Uhr die zwölfköpfige Formation "Brassolution".

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