Ein Abend, vier Künstler und Tanz in vielen Facetten

Trier · Wie hoch das Niveau der Tanzkunst in der Großregion ist, hat die "Trio"-Premiere in der Tufa Trier gezeigt. Anu Sistonen aus Luxemburg, das Duo Corps in Situ aus Metz und Hannah Ma, langjährige Solistin am Trierer Theater, stellten neue Choreografien vor.

 Eine verzweifelte, vergebliche Suche drückt Hannah Ma in ihrer neuen Choreografie „I was looking for you all day...“ aus. TV-Foto: Anke Emmerling

Eine verzweifelte, vergebliche Suche drückt Hannah Ma in ihrer neuen Choreografie „I was looking for you all day...“ aus. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Eine Tanzperformance, bei der Profis aus verschiedenen Ländern zusammentreffen und ganz individuelle künstlerische Ansätze nebeneinanderstellen, ist selbst in der Großregion etwas ganz Besonderes. Dank der Initiative des Vereins Tufa Tanz und seiner zweiten Vorsitzenden Hannah Ma hat es jetzt einen solchen Abend in der Tufa Trier gegeben. Er hat gut 50 Gäste nachhaltig beeindruckt.
Zum Auftakt tanzte Anu Sistonen ihre Choreografie "Quantum Variations". Die ehemalige Solistin am finnischen Staatsballett stellt den Kampf, eigenen Fesseln zu entfliehen und das Innerste zu befreien, in vielschichtiger Ästhetik dar. Neben ihrem eher gestischen tänzerischen Ausdruck faszinierte auch das Zusammenspiel mit Videos von Miikka Heinonen.
Im Kontrast dazu brachten Grégory Beaumont und Jennifer Gohier aus Metz eine tragisch-komische Geschichte als Tanztheater mit Requisiten auf die Bühne. Sie setzten den Bestseller "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" des Neurologen Oliver Sacks um. Zu Schellack-Aufnahmen erzählte ihr Tanz mit Elementen des klassischen Balletts die Stationen einer Ehe nach.
Einen bewegenden Schlusspunkt setzte Hannah Ma mit ihrem Stück "I was looking for you all day, but I couldn\'t find you". Zu rockiger Musik entwickelte sie die verstörende Vision einer vergeblichen Suche nach Nähe. Mit vollendetem Ausdruckstanz bezog sie die Zuschauer ins Erleben von Einsamkeit, Verzweiflung, Verletzlichkeit, aber auch Wildheit ein. Illustrationen lieferten Projektionen von Alexander Fischbach. Viele Bravo-Rufe belohnten die Künstler am Ende für einen Abend, der auf hohem Niveau viele Facetten des Tanzes bot. ae
Die Performance ist am Donnerstag, 6. Dezember, um 20 Uhr noch einmal in der Tufa zu sehen.

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