Ein Appell zum Aufwachen

Der gebürtige Ormonter Walter Krämer kommt immer wieder gerne in seine Heimat - zu Vorträgen über Statistik oder um vor der Verwässerung der deutschen Sprache durch Anglizismen zu warnen. Jetzt hat der Statistikprofessor darüber sogar ein Buch geschrieben.

Dortmund. (me) Als Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache ist Walter Krämer die Pflege der deutschen Muttersprache ein besonderes Anliegen. Was der Verein tut, warum er es tut und wie er dabei vorgeht, schildern die Autoren Wolf Schneider, Cornelius Sommer, Josef Kraus und Walter Krämer in ihrem kürzlich erschienenen Buch "Deutsch lebt! Ein Appell zum Aufwachen". Sie erklären, warum es Zeit ist, den wuchernden Anglizismen Einhalt zu gebieten, die Deutschen wieder an ihre Sprache heranzuführen und sie neu wertschätzen zu lernen.

Die Mehrzahl der Menschen versteht das Werbeenglisch, das ihnen von Kinoleinwänden und Plakaten entgegenleuchtet, überhaupt nicht, so die Autoren. Prominentes Beispiel: "Come in and find out", das die meisten Parfümerie-Kunden als "Komm rein und finde wieder raus" übersetzten. Fazit: Werbeenglisch mag zwar gut klingen, wird aber nicht verstanden.

Ganz abgesehen davon gibt es für viele englische Begriffe passendere deutsche Worte, die jeder versteht. Und so ließen die Autoren vier Jahre lang englische Begriffe, die sich ins Deutsche eingeschlichen haben, von Hütern und Liebhabern ihrer Muttersprache übersetzen. Die Ergebnisse haben sie zusammengefasst und ihr Werk mit Hintergrundinformationen zur Sprachentwicklung und Schutz der Sprache gespickt - eine unterhaltsame, spannende Lektüre, die davon überzeugt, unnötige Anglizismen zu verbannen.

Walter Krämer, Wolf Schneider, Cornelius Sommer, Josef Kraus, Deutsch lebt! Ein Appell zum Aufwachen, IfB Verlag, Paderborn, 166 Seiten, 14,80 Euro, ISBN 978-3942409018

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