Ein Feuerwerk der Schritte

Luxemburg · Das kubanische Ensemble Havana Rakatan begeistert die Zuschauer im Grand Théâtre in Luxemburg mit einer gelungenen Zeitreise durch die Tänze Kubas.

 Viel Schwung und ein Schuss Erotik: Die Tänzer von Havana Rakatan im Luxemburger Grand Théâtre. Foto: Grand Théatre

Viel Schwung und ein Schuss Erotik: Die Tänzer von Havana Rakatan im Luxemburger Grand Théâtre. Foto: Grand Théatre

Luxemburg. Lateinamerikanische Rhythmen und Tänze gekonnt und mit viel Schwung vorgetragen - das kubanische Tanzensemble Havana Rakatan hat in Luxemburg an drei Abenden für ein ausverkauftes Grand Théâtre mit jeweils 960 Zuschauern gesorgt.
Die Bühnenbilder zeigen einen musikalischen und tänzerischen Abriss der 500-jährigen Geschichte der Karibikinsel. Dabei wechseln sich die Szenen stetig ab. Aus einer chaotisch wirkenden Straßenszene entwickelt das dreizehnköpfige Ensemble eine flotte Tanzshow. Eine Flamencotänzerin und ein Edelmann behaupten sich gegen wilde Eingeborene - ein Aufruf in Afro-Flamenco für Toleranz und Verständigung. Beschaulich-romantische Liebesszenen enden im Tanz eines Hochzeitspaares. Und erneut wechselt die Szene in die kubanische Hauptstadt Havanna, diesmal in einen Slum, in dem sich verfeindete Straßengangs einen vermeintlichen Kampf liefern - die "West Side Story" lässt grüßen. Die Bühnenszenen vor einem Bild mit einem halb verfallenen, ehemals prächtigen Haus erscheinen wirr und voller Harmonie zugleich. Über allem schwebt die Musik der achtköpfigen Band mit lateinamerikanischen Rhythmen, in dem die Trompete oft herausragt.
War die Aufführung bis zur Pause schon gekonnt, so drehte Havana Rakatan nach der Unterbrechung erst richtig auf. Mambo- und Bolerotänzer sowie Schmuseblues in einer Nachtbar der 1940er Jahre, eine Solotänzerin, die mit vier coolen Typen auf der Bühne steht - die Szenen sind einfühlsam und rassig-flott zugleich und immer mit einem Schuss Erotik versehen.
Farbenprächtiges Finale


Die Tanzreise durch die Geschichte Kubas setzt sich fort mit dem Cha-Cha-Cha der 1950er Jahre vor einem Vorhang aus Goldfäden, bei dem die Perkussion instrumente im Vordergrund stehen. Drei Tänzer, die die Klänge der Conga in Tanzschritte umsetzen - die Choreografie reißt die Zuschauer mit. Zwei Trommeln, eine Holzblocktrommel, Klang stäbe und eine tolle Stimme, mehr Instrumente braucht es nicht, um die Zuschauer mit einem lebendigen Tanz zu begeistern. Die Rumba der 1970er und die Salsaklänge des heutigen Kuba beenden die Aufführung mit einem farbenprächtigen Spektakel.
Die Zuschauer waren zu Recht von einem Feuerwerk der Tanzschritte begeistert. cst

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