Ein krönender Abschluss

Beim achten - und letzten - Konzert von "Jazz im Brunnenhof" 2009 glänzte die Kölner Bigband "Blue Art Orchestra" unter Leitung des Jazzprofessors Georg Ruby mit vielgestaltigen Arrangements von Titeln der Paris Jazz Big Band. 400 Besucher feierten das Ensemble frenetisch.

Trier. (ae) Wer die Karriere des aus Trier stammenden und aktuell die Jazzabteilung der Hochschule für Musik in Saarbrücken leitenden Musikers, Komponisten, Arrangeurs und Jazzprofessors Georg Ruby verfolgt, weiß, dass er für interessante, anspruchsvolle und hochkarätige Projekte steht. Dem wird er auch beim Abschlusskonzert der 16. Auflage von "Jazz im Brunnenhof" wieder mehr als gerecht. Mit seinem knapp zwanzigköpfigen Blue Art Orchestra bringt er in Deutschland selten zu hörende Titel der Paris Jazz Big Band, komponiert von Nicolas Folmer und Pierre Bertrand, zu Gehör. Natürlich in eigenen Arrangements, die von Anfang an durch Raffinesse, Präzision, Sensibilität und moderne Frische bestechen. Für besondere Würze sorgt die Rhythmusgruppe (Fabian Berghofer (b), Daniel Galati (dr) und Percussionist Klaus Schloßmacher). Abwechslung bringen die Auftritte verschiedener, von Ruby sorgfältig und passend ausgewählter virtuoser Solisten: Christoph Wasserfuhr (tb), Axel Koch (tb, flh), Markus Koch (tp), Thorsten Lehmen (ss), Sebastian Degen (ss), Felix Heydemann (g), Christian Topp (p) und zwei Frauen, die besonders für Furore sorgen. Die eine ist die Multiinstrumentalistin, Komponistin und Arrangeurin Christina Fuchs, die sowohl in hervorragende Saxofonsoli wie auch einer Eigenkomposition großes Feingefühl beweist. Die andere ist die mit reiner, sicherer und vielseitiger Stimme gesegnete Sängerin Edith van den Heuvel, der Ruby mit den Worten: "Sie hat das Niveau, das diese Band braucht" an diesem Abend einen Platz im Rampenlicht einräumt. Nicht enden wollender, frenetischer Applaus gilt auch dem gesamten Konzert, das jedoch unter dem Druck steht, wegen Beschwerden eines Anwohners um 22 Uhr beendet sein zu müssen. Ruby entscheidet sich den Enthusiasmus des Publikums dennoch mit zwei Zugaben zu belohnen und kommentiert die Grenzen der Kultur in der Kulturstadt Trier mit Humor: "Man kann uns ja direkt von der Bühne weg verhaften".

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