Ein Leben für die Musik

TRIER. (mö) Er war Professor für Musikpädagogik und zugleich ein engagierter Kirchenmusiker, Wissenschaftler und liebenswerter Mensch. Bereits am 10. Mai ist, wie jetzt bekannt wurde, Hans Sabel 90-jährig verstorben.

Wer das "Gotteslob" des Trierer Bistums genau durchschaut, trifft mehrfach auf seinen Namen. Hans Sabel hat für die Kirche komponiert, Kirchenlied-Melodien erfunden und damit fast so etwas wie ein Stück Liturgiegeschichte im Trierer Sprengel geschrieben. Dabei war der Schulmusiker und promovierte Musikwissenschaftler im Hauptberuf Professor für Musikpädagogik - zuerst an der Pädagogischen Hochschule Trier, später in gleicher Funktion in Koblenz. Und doch gehen die stärksten Wirkungen vom Kirchenmusiker Hans Sabel aus. Sabel, im Oktober 1912 in Bedburg/Erft geboren, stand ganz in der Tradition des rheinischen Katholizismus mit seiner ausgeprägten Volksfrömmigkeit. Für den Absolventen der Kölner Musikhochschule wurde die Mitwirkung der Gemeinde im Gottesdienst zum zentralen Thema. So schrieb Sabel leicht ausführbare und doch hochrangige Musik - Kompositionen zum Mitsingen, aber ohne modische Platitüden. Seine "Trierer Marienvesper" zum Katholikentag 1970 oder das "Trierer Halleluja" zur Heilig-Rock-Wallfahrt 1959 sind dafür prägnante Beispiele. Hans Sabel war ein Mensch mit einem typisch rheinischen Humor. Die Schulkantate "Max und Moritz" oder das Fagottkonzert sind Zeugnisse dafür. In den letzten Jahren befasste er sich mit dem Leben des Aachener Domkapellmeisters Heinrich Böckeler, einer bedeutenden Figur des Cäcilianismus im 19. Jahrhundert. Es wäre zu wünschen, dass das Werk, mit dem ein wichtiges Kapitel kirchlicher Musikgeschichte aufgearbeitet wird, bald erscheinen kann.

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