Ein lustiger Abend - für die Fans

Trier · Humor ist Geschmacksache. Die einen amüsieren sich prächtig, die anderen wenig bis gar nicht. Doch wenn ein Comedian auftritt, dann kommen eben genau die, die ihn lustig finden. So hatten die rund 800 Zuschauer bei Johann Königs Programm "Feuer im Haus ist teuer - geh raus" in der Europahalle in Trier einen amüsanten Abend.

 TV-Foto: Nora John

TV-Foto: Nora John

Trier. Johann König ist eigentlich ein ganz normaler Typ. So tritt er auch auf. Cordhose, hellblaues Hemd, kurze Haare, irgendwie ein Durchschnittstyp.
Aber sobald er etwas sagt, lacht das Publikum schallend. Dabei ist das, was er sagt, eigentlich auch ganz normal. Und nicht so wirklich komisch. Aber vielleicht ist es die trockene Art, wie König das rüberbringt oder auch sein sauerländischer Tonfall, die für ihn typische etwas gebrochene Stimme und langsame Art zu sprechen, die die Menschen erheitert.
"Wenn man was macht, dann denkt man schon, während man das macht, das macht man nicht" - mit solchen Sätzen erntet König lautes Gelächter.
Pausen als Stilmittel


Manche Alltagsdinge trägt er vollkommen überspitzt vor und gibt sich kritisch. Dabei setzt er Pausen als Stilmittel ein, um seinen Sätzen eine neue Wendung zu geben. Er kaufe im Bioladen Bananen aus der Region - Kunstpause - Südamerika. Die seien fair gehandelt, und er könne sicher sein, dass die arbeitenden Kinder auch eine warme Mahlzeit bekommen - Kunstpause - oder Obst.
Johann König erzählt von Dingen des Alltags und Begegnungen des Alltags. Wie mit der Dame mit dem Elektroauto. Sie hat rote Haare. "Alles klar, eine Hexe!", sagt der Komiker.
Absurde Wortspielereien wie seine Suche in der Stadt Datteln nach einem Speckmantel löst große Heiterkeit aus. Wenn er von seinem Alltag mit seinen Kindern Hein-Mück und Lass-das erzählt, gibt es Gelächter. Obwohl manche Witze als wahre Kalauer daherkommen, verfehlen sie ihre Wirkung nicht: "Wie war die Stimmung in der DDR? Hielt sich in Grenzen."
Wilde Zuckungen


König spricht nicht nur auf der Bühne, er singt auch. Das kommt beim Publikum gut an, obwohl das ganz sicher nicht an hoher Musikalität und einer tollen Stimme liegt. Aber der Mut zum nicht Perfekten, das scheint gut anzukommen. So ist es auch gegen Ende des Programms, als er tanzt, was aber eher nach wilden Zuckungen aussieht.
Einige Themen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Programm und tauchen immer wieder auf. Seien es die Plastiksäckchen für die Hinterlassenschaften von Hunden, die Frau in dem Elektroauto oder das Thema Burn out, das auch mit dem Titel des Programms korrespondiert.
Bei der Zugabe, die das begeisterte Publikum einfordert, trägt König das angeblich bei Vegetariern stark umstrittene Lied über Fleischtransporte vor. Plus einige Witze über durch Eisenmangel humorlose Vegetarier. Das Publikum klatscht begeistert.
Was bleibt: Humor ist und bleibt Geschmacksache.

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