Ein Preis und eine Party zum Auftakt

Trier · Mit einem bunten Fest beginnt das Theater Trier am Samstag die Saison 2014/2015. Für große und kleine Besucher bietet das Programm viel Munteres und Informatives. Höhepunkt ist die Verleihung der Theatermaske, für die es fünf Anwärter gibt.

Trier. Hurra, sie spielen wieder! Aber vorher wird erst einmal tüchtig gefeiert. Denn schließlich ist das Fest, mit dem das Theater Trier die neue Saison eröffnet, diesmal ein ganz besonderes. Stolze 50 Jahre steht in diesem Jahr der Bau des renommierten Theaterarchitekten Gerhard Graubner am Augustinerhof, ein halbes Jahrhundert einer bis in die Römerzeit zurückreichenden Theatertradition in Trier. Diese Tradition soll auch künftig erhalten bleiben, wünscht sich Intendant Gerhard Weber: "Meine Mitarbeiter verbinden mit dem Jubiläumsfest die Hoffnung auf eine umfassende, zukunftssichere Sanierung des Hauses."
Im Übrigen lautet die Devise der Theatermannschaft: "Wir sind noch da." Der Blick auf das Programm des Theaterfestes und auf den kommenden Spielplan bestätigt, was Weber so ausdrückt: "Wir strotzen vor Tatendrang." Bunt, munter, unterhaltsam und dabei informativ ist das Programm, das Weber und sein Team zusammengestellt haben. Wie es sich gehört, geht es mit Theaterdonner und Bühnenzauber um 14 Uhr los, wenn Torwandschießen, Luftballonstarts und Kinderschminken angesagt sind.
Den Spielplan als Crash Kurs gibt es ab 15 Uhr. Dabei sein lohnt sich bei einer Werkstattprobe von "Romeo und Julia". Im Theatercafé wartet "Carmen". Wer oberirdisch schon alles kennt, kann im Foyer mit Orpheus in die Unterwelt absteigen. Wem eher nach Gesang ist, der ist beim Operettenmedley richtig. "Schauspiel-Saison im Talk" verspricht "Der Vorname". Im musikalischen Cabaret erfahren die hoffentlich ebenfalls lachenden Zuschauer "Warum Heinz mit Erhardt lacht". Auf die Kleinen wartet als Lesung "Urmel aus dem Eis". Im Studio leidet derweil Goethes "Werther". Dort gibt es zudem einen Ausschnitt aus der aktuellen Jugendclub Produktion "Grenzenlos". Catering und Führungen sorgen für Rundum-Betreuung. Ganz spannend wird es noch einmal, wenn "Harry Hut" seine Kostüme versteigert.
Auch außer Haus ist viel los. Zum ersten Mal beteiligt sich das Theater am gleichzeitigen Straßenfest in der Karl-Marx -Straße mit einem Chorkonzert und einem Auftritt des hauseigenen Tanztheaters. Theatermaske: Höhepunkt und glänzender Abschluss des Theaterfestes ist auch in diesem Jahr die abendliche Gala mit der Verleihung der Theatermaske durch ihre Stifterin, die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Trierer Theaters. Die Verleihung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Trierischen Volksfreund. Durch den Abend führen Gerhard Weber und "Professor Busch" alias Michael Ophelders. Für den Preis nominiert wurden fünf Künstler. Einer der Kandidaten verdankt seine Nominierung einer Abstimmung in der Bevölkerung. 187 Stimmkarten wurden eingereicht.
Wie Hiltrud Zock, Vorsitzende der Theatergesellschaft, bestätigt, entsprachen die externen Stimmen dem Votum der Gesellschaft und ihres Kuratoriums. Auch für Zock ist das diesjährige Theaterfest ein besonderes: "Ich bin tief berührt von dem großartigen Einsatz, den alle Mitarbeiter des Theaters im vergangenen Jahr für den Erhalt unseres Trie-rer Theaters geleistet haben. Eigentlich hätten alle eine Theatermaske verdient." Nominiert sind: Daniel Kröhnert, Victor Puhl, Kristina Stanek, Tim Olrik Stöneberg und Matthias Stockinger(siehe Extra).
Theaterfest, 6. September, ab 14 Uhr, Preisvergabe 19.30 Uhr, Programm: <%LINK auto="true" href="http://www.theater-trier.de" class="more" text="www.theater-trier.de"%>
Extra

Daniel Kröhnert, geboren 1987 in Filderstadt/Stuttgart, ist das jüngste Mitglied im Trierer Schauspielensemble. Seit der Spielzeit 2011/2012 ist er festes Mitglied. Dem jungen Schauspieler, der vor Trier namhafte Theaterstationen durchlaufen hat, liegt ohne Frage das Poetische. In Trier fiel er als frischer wie feinsinniger Leonce in Büchners "Leonce und Lena" auf, ebenso als "Lysander" in Shakespeares Sommernachtstraum. Sein erfolgreicher "Werther" führte zur Wiederaufnahme des Stücks im Spielplan 2014/15 Victor Puhl ist seit 2008 Generalmusikdirektor in Trier. Der 1965 geborene Franzose, der in Paris studierte, fällt gleichermaßen durch sein gefühlvolles Dirigat wie durch seine große musikalische Breite auf. Das Spektrum des Orchesterchefs reicht vom klassischen Sinfoniekonzert über Weltmusik und Familienkonzert bis hin zur Oper. Zudem engagiert er sich in der musikalischen Kinder-und Jugendförderung. Kristina Stanek gehört seit 2012 dem Trierer Theater an. Die 1985 geborene international erfahrene Mezzosopranistin ist vielfach ausgezeichnet. Als Evita sang sie sich im gleichnamigen Musical in die Herzen des Trierer Publikums. Als Flora begeisterte sie in Verdis "La Traviata". Große Erfolge feierte sie auch als Prinz Orlofsky in "Die Fledermaus". Ihre häufigen Gastspiele zeugen von der Leistungsfähigkeit des Trierer Ensembles und tragen dazu bei, das Trie-rer Theater weithin bekannt zu machen. Tim Olrik Stöneberg war bereits im vorigen Jahr nominiert. Der 1973 in Köln geborene Schauspieler ist seit 2002 festes Mitglied des Schauspielensembles. Stöneberg verfügt über ein breites darstellerisches Spektrum, das vom Clown über den Casanova bis zur Charakterrolle des Lacroix in "Dantons Tod" reicht. In der Spielzeit 2013/14 war er in "Der nackte Wahnsinn", "Das Sparschwein" und "Glaube, Liebe Hoffnung" zu sehen. Matthias Stockinger war bis Ende der Spielzeit 2013/14 Ensemblemitglied am Theater Trier. Als Sänger wie Schauspieler pflegt er ein Crossover der Künste. Eindrucksvoll sein Auftritt als blinder Seher in Elfriede Jelineks "Aber sicher". In der Spielzeit 2013/14 begeisterte er sein Publikum als Theo Lingen (jung) in "Theo Lingen - Komiker aus Versehen". Mit seinem Konzertkonzept "Face to Face" ist er bundesweit unterwegs.er

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