TV: Beim letzten Mal lasen Sie zusammen mit Bernd Schroeder, diesmal kommen sie allein. Aus welchen Buch/Büchern werden Sie lesen?

Heidenreich: Ich denke, aus "Der Welt den Rücken" und vielleicht "Rudernde Hunde". Ich entscheide das immer nach Tagesstimmung!

TV: Die Arbeit vor Publikum ist Ihnen ja bekannt durch Ihre Fernseharbeit. Was ist das Besondere an einer Lesung?

Heidenreich: Man spürt beim Lautlesen den Rhythmus eines Textes, und aus dem Zuschauerraum kommen Vibrationen zurück, die dem Autor zeigen, ob er die Menschen erreicht. Das ist ein schönes, kribbelndes Gefühl.

TV: Das Eifel-Literatur-Festival gibt es in diesem Jahr zum zehnten Mal. Wie bewerten Sie die Veranstaltung und was dachten Sie, als Sie zum ersten Mal davon hörten?

Heidenreich: Ich bin immer froh, wenn in unseren sportbesessenen Zeiten auch die Kultur eine Rolle spielt.

Die Lit.Cologne in Köln zieht Tausende von Zuhörern an, das Eifelfestival ist immer gut besucht, das lässt mich hoffen, dass Kultur immer noch wichtig ist. Die Politiker vergessen das gern und kürzen immer an der Kultur zuerst. Das empört nicht nur mich.

TV: Zur Zeit sind Sie sehr mit Ihrer Sendung "Lesen" beschäftigt. Haben Sie trotzdem noch Zeit zu schreiben und wenn ja, woran arbeiten Sie gerade?

Heidenreich: Ich schreibe zur Zeit keine Geschichten, aber ich habe für die Oper Köln ein Libretto geschrieben und denke nach über ein nächstes.

TV: Als Else Stratmann kommentierten Sie damals auch die Olympiade. Würde es Sie noch mal reizen, in einer anderen Rolle die Weltmeisterschaft zu kommentieren?

Heidenreich: Nein, überhaupt nicht. Das ist vorbei.

Das Interview mit Elke Heidenreich führte TV-Redakteurin Stefanie Glandien.

Elke Heidenreich liest am Freitag, 5. Mai, 20 Uhr in der Aula der Wandalbert-Hauptschule in Prüm. Die Lesung ist bereits ausverkauft.