Ein Spanier stellt sich mit Berg und Mahler vor

Luxemburg · Die Philharmonie Luxemburg beginnt, wie sie aufgehört hat: mit einem Mix aus Repräsentation, Innovation und Integration. Herausragend im September-Programm ist das Debüt von Gustavo Gimeno als Chef des Orchestre Philharmonique.

 Premiere für Gustavo Gimeno: Am 24. September leitet der neue Chefdirigent erstmals ein Konzert des Orchestre Philharmonique du Luxembourg (OPL). Foto: Marco Borggreve

Premiere für Gustavo Gimeno: Am 24. September leitet der neue Chefdirigent erstmals ein Konzert des Orchestre Philharmonique du Luxembourg (OPL). Foto: Marco Borggreve

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Luxemburg. Zu Saisonbeginn präsentiert sich der Philharmonie-Flyer etwas anders als bisher - praxisgerechter im Klappformat, heißt es aus dem Luxemburger Haus. Inhaltlich allerdings hat sich nichts geändert. Auch im elften Jahr nach der Einweihung setzt man auf den bewährten Mix aus Repräsentation, Innovation und Integration. Gleich zu Beginn prunkt das Haus mit den "Grand Orchestres" und den "Grand Solistes".
Zur Eröffnung dirigiert Daniel Barenboim seine Berliner Staatskapelle (5. September). Und bringt dabei neben den Vorspielen zu Wagners Meistersingern und Tristan und dem beliebten "Liebestod" der Isolde die in Mitteleuropa völlig unbekannte 1. Sinfonie von Edward Elgar mit. Angesichts der eindrucksvollen Chorwerke des Briten ist das sicher eine Empfehlung wert. Freilich verschweigt der Flyer, dass dieses Konzert auch zum klassischen Teil der Echternacher Festspiele gehört.
Einige Tage später (12. September) erscheint Michael Tilson Thomas mit der San Francisco Symphony auf der Luxemburger Bühne - mit Bartók und Tschaikowsky und Yuja Wang am Klavier. Auch die "Grands Solistes" haben Format. Anne-Sophie Mutter und ihre "Mutter's Virtuosi" spielen nicht nur Bach und Vivaldis Dauerbrenner "Die vier Jahreszeiten", sondern haben auch Penderecki und den dirigierenden Komponisten André Previn im Programm (10. September). Und mit den Altmeistern Menahem Pressler am Klavier und Eliahu Inbal am Dirigierpult startet auch das Orchestre Philharmonique (OPL) repräsentativ in die neue Spielzeit (18. September).
Wenige Tage später findet zweifellos das Debüt der Saison statt (24. September): Zum ersten Mal leitet Gustavo Gimeno als neuer Chef das OPL. Mit Bergs "Frühen Liedern" und Solistin Anja Harteros, mit Ligeti und Mahlers Erster ist das Programm zwar nicht gerade revolutionär. Immerhin ließ sich der neue Chef nicht auf Musik fürs bequeme Zuhören ein und sparte auch den klassisch-romantischen Bereich aus. Für Spannung ist aber gesorgt. Vor allem, weil die Solistes Européens unter Christoph König bei ihrem Saisonstart kurz zuvor (21. September) Mahlers Erste in einer Kammermusikfassung präsentieren und neben einer Uraufführung (Jeannot Sanavia) Ausschnitte aus der 1. Sinfonie von Hans Rott aufführen. Die klingt verteufelt nach Mahler. Ob sie wirklich Mahler'sche Größe hat, wird sich zeigen.
Und noch eine Veranstaltung fällt auf, eine von interregionalem Format. Der Landesjugendchor Saar und der Robert-Schuman-Chor haben Haydns Oratorium "Die Schöpfung" aktualisiert und auf ihre Lebenssituation übertragen. Das Ergebnis dieses Werkstattprojekts ist nun in der Philharmonie zu hören (19. September). Leitung: Martin Folz.
Beginn der Veranstaltungen ist jeweils um 20 Uhr. Karten gibt es unter Telefon 00352/2632 2632 und auf <%LINK auto="true" href="http://www.philharmonie.lu" class="more" text="www.philharmonie.lu"%>

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