Ein Ständchen zum Geburtstag

Trier · Die Trierer Sängerknaben sind eine musikalische Institution. Seit 50 Jahren bestimmen sie das musikalische Leben in Trier mit. Jetzt hat der Chor mit einem Konzert den runden Geburtstag gefeiert.

Trier. Nahezu voll besetzt war die Trierer Pfarrkirche Heiligkreuz und bildete damit eine würdige Kulisse für das Jubiläumskonzert der Trierer Sängerknaben, die 1962 durch Bruder Basilius Wollscheid gegründet wurden. Gut 400 Fans des "ältesten Trierer Konzertchores", wie die Sängerknaben stolz von sich behaupten, spendeten am Ende im Stehen Applaus und wollten Chor, Orchester und Solisten gar nicht mehr entlassen. Chorleiter Volker Krebs hatte für die Jubelfeier ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt, durch das er seine "Männer" und die Mitglieder der Trierer Philharmoniker führte. Unterstützung bekamen die Trierer Knaben durch den Wiesbadener Knabenchor (Leitung: Roman B. Twardy), einen Klangkörper, bei dem Krebs selbst seine ersten Chor-Schritte unternommen hatte.
Höhepunkt des Konzertes war zweifelsfrei die Kantate "Lauda Sion", Opus 73, von Felix Mendelssohn Bartholdy. Ein großartiges Werk, das dem Chor in reichem Maß eine Plattform bot, sich zu entfalten. Die intonatorische Reinheit, mit der die Knaben sich hier präsentierten, ließ staunen. Die Sänger waren mit Begeisterung bei der Sache. Gleiches galt für Wolfgang Amadeus Mozarts "Krönungsmesse", KV 317, die festlich das Kirchenschiff erfüllte.
Begleiter weniger überzeugend


Weniger überzeugend waren die Leistungen der Philharmoniker, die insbesondere bei den Blechbläsern nicht ihren besten Tag hatten. Nicht nur, dass sie durchgängig zu laut agierten. Auch ihre Präzision ließ zu wünschen übrig, was sich eklatant beim Schlussakkord der Bachkantate "Singet dem Herrn", BWV 190a, durch einen heftigen Misston manifestierte.
Für alle drei Chorwerke war ein Solistenquartett notwendig, bei dem Krebs eine nicht so glückliche Hand zeigte. Mit Ursula Thies (Sopran) und Christine Wehler (Alt) hatte er zwei professionelle Sängerinnen engagiert, die ihren Rollen strahlend, kraftvoll und überzeugend gerecht wurden. Bei Tenor Markus Görgen und Carsten Lang (Bass), beide Eigengewächse der Sängerknaben, wurde dagegen der Laienstatus zu deutlich erkennbar. Ihnen fehlte die Kraft, die Erfahrung und namentlich Lang auch die Qualität, echte Partner von Thies und Wehler zu sein. Das aber tat dem Erfolg des Konzertes keinen Abbruch.

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