Ob langsam-besinnlich oder schnell-verspielt, Blues oder Rock \'n\' Roll, Cover oder Eigenkomposition - Emmanuel bringt alles so zum Klingen, als seien da drei Gitarren auf der Bühne und nicht eine. Die zum Abschluss dargebotene Percussion-Einlage auf der Gitarre zeugt ein weiteres Mal von der Virtuosität des musikalischen Tausendsassas.
"Very cold" nuschelt verschämt der 66-jährige Großmeister der Flamenco-Gitarre, Paco de Lucía, einem der Bühnenhelfer zu, als er um viertel vor zehn von stehenden Ovationen begleitet auf der Bühne Platz nimmt.
Doch der Kälte trotzen Paco und seine siebenköpfige Kombo mit feinsten Flamenco-Darbietungen. Begleitet von der Cajón und dem Klatschen der Sänger, meistert Paco de Lucía schnelle Läufe und dramatische Tremoli scheinbar mühelos. Unterbrochen werden diese extensiven Intrumentalparts vom Gesang, der sich um die unmögliche Liebe zur Angebeteten dreht und in furiosen schreienden Anklagen dieser Unmöglichkeit mündet.
Unheimliche Präzision

Die namensgebende "Immortalidad de un concierto" (Unsterblichkeit eines Konzerts) löst an diesem Abend zweifellos der Flamenco-Tänzer Farruquito ein, Enkel des legendären Flamenco-Tänzers El Farruco. Mit einer unheimlichen Präzision sorgt er steppend für den Rhythmus, der sich in immer neuen Anläufen zu rasanteren, schnelleren Höhepunkten aufschwingt. Dass weder Paco noch seine Musiker in Kontakt zum Publikum treten, mag seltsam wirken oder der Sprachbarriere geschuldet sein, aber ist vielleicht auch der offensichtlichste Ausdruck für die verschworene Musik- und Lebensgemeinschaft, die alle echten Flamcenco-Musiker bilden. lem