Eifel. Im Emons-Verlag sind zwei neue Eifel-Krimis erschienen. Beide sind durchaus lesenswert. Auch die Gestaltung der Taschenbücher ist ansprechend. In "Luftkurmord" nimmt Autorin Elke Pistor Bezug zum Nationalpark Eifel nahe Gemünd. Gegen den Wiederaufbau eines historischen Hotels formiert sich eine Protestbewegung. In einem Fluss wird kurze Zeit später die mit dem Vorgang beschäftigte Verwaltungsangestellte tot aufgefunden. Kommissarin Ina Weinz ist schockiert. Bei der Toten handelt es sich um eine ehemalige Freundin von ihr.
Elke Pistor erzählt in ihrem Buch zwei Geschichten. Die eine spielt in der Vergangenheit und handelt von drei Klassenkameradinnen, die sich Geheimnamen geben und eine Bande bilden. Die andere Geschichte behandelt den aktuellen Fall. Geschickt verknüpft die Autorin beide Erzählstränge und lässt den Leser die Zusammenhänge erahnen, ohne sie vorzeitig zu verraten. Das Jong lieren zwischen Krimihandlung und Rückblick macht den eigentlichen Reiz des Buches aus, das zwar auch von Eifel-Kolorit lebt, aber das Thema Regionalkrimi nicht überstrapaziert.
Nicht aus verklärten Augen, sondern eher leicht ironisch wird die Nordeifel von Rudolf Jagusch in seinem Roman "Eifelbaron" betrachtet. Dort wird Jungkommissar Jan Welscher aus seinem geliebten Köln in die Eifel, beziehungsweise nach Euskirchen, zurückbeordert. Ein "Scheißkaff", wie Welscher betont, der keine Lust hat auf die "blöden Hinterwäldler" und "Dumpfbacken". Doch die Eifel hat auch einen Fan in Form von Hauptkommissar Horst Fischbach, der nie Auto, sondern bei Wind und Wetter mit seiner Harley fährt. Dieses skurrile Ermittlerpaar und die erfrischend freche Schreibe amüsieren den Leser köstlich. Dazu gibt es eine Leiche ohne Kopf und zahlreiche potenzielle Mörder - was will das Krimileserherz mehr? sn
Elke Pistor: "Luftkurmord", Emons-Verlag, 221 Seiten, 9,90 Euro.

Rudolf Jagusch: "Eifelbaron", Emons-Verlag, 318 Seiten, 10,90 Euro.