Eine Matinee - kurz und knapp

In der Kürze liegt nicht immer die Würze. Die letzte Kammermusikmatinee der Trierer Philharmoniker, die sich dem Kunstlied widmete, endete schon nach 45 Minuten.

 Magali Schmid widmete sich dem Kunstlied. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Magali Schmid widmete sich dem Kunstlied. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Trier. (gkl) Die Idee, dass sich die Musiker der Trierer Philharmonie in Kammermusikmatineen abseits des sinfonischen Geschehens präsentieren, ist sehr begrüßenswert und hat in den vergangenen Jahren auch schon etliche mehr als nur hörenswerte Veranstaltungen hervorgebracht. In letzter Zeit aber scheint es bei der Organisation etwas zu kranken. Jüngst war die Matinee zu Ende, wo man normalerweise die Pause erwartet. Auch die Matinee selbst konnte nicht wirklich überzeugen, die Darbietungen selbst hinterließen einen eher lieblosen Eindruck. Freilich: Dies geschieht gerade beim Kunstlied sehr schnell, wenn man nicht mit voller Konzentration bei der Sache ist. So fehlte denn viel Spannung bei Franz Schuberts "Gretchen am Spinnrad", dem "Lied der Mignon" oder bei "Der Tod und das Mädchen". Johannes Brahms "Sapphische Ode" und "Liebestreu", Gabriel Faurés "Au bord de l'eau" und Claude Debussys "Il pleure dans mon Coeur" fehlte die Tiefe. Wie sich in ein Konzertprogramm in der Fastenzeit das Weihnachtslied "I wonder as I wander" verirren konnte, blieb ein Geheimnis. Auch wenn diese Matinee Schwächen aufwies; eine Fortführung der Reihe ist auf jeden Fall wünschenswert.

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