Eine perfekte Illusion

Täuschend ähnlich sind sie ihrem Original Abba. Die 3000 Zuschauer in der Arena Trier jedenfalls feierten die Musiker von "Abba - The Show", als würde der schwedische Pop-Vierer höchstselbst auf der Bühne stehen. In der vom TV präsentierten Musik-Show ließen sie mit Symphonieorchester und Mitgliedern der Original Abba-Band die großen Hits wieder aufleben.

Trier. "Ring Ring", "So Long" oder "Gimme Gimme Gimme" - Hit reiht sich an Hit; Abba haben unzählige geschrieben. "Abba - The Show" lässt sie wieder aufleben, mit dem National Symphony Orchester of London unter der Leitung von Matthew Freeman, drei Sängerinnen und einer vierköpfigen Band. Sie sorgen für den rockigen Sound, den Abba selbst so nie gespielt haben, der den Liedern aber gut steht. Es wirkt, als hätte der schwedischen Pop-Vierer seine Songs in eine Zeitmaschine gesteckt.

Doch im Vordergrund stehen Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid, dargestellt von der Coverband "Waterloo" mit Camilla Hedrén, Jakob Melkstam, Björn Dahlberg und Katja Nord. Schon rein optisch besteht eine verblüffende Ähnlichkeit. Auch die authentischen Kostüme - da darf beim 74er Grand-Prix-Siegersong die Lockenperücke und die blaue Kappe nicht fehlen - und die Choreografie tun ihr Übriges, die Illusion aufrecht zu halten. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so nahe am Original ist", sagt Julia Frick. "Die sehen aus wie Abba und sie singen wie Abba." Denn stimmlich überzeugen die Sängerinnen nicht nur in den harmonischen Duetten bei "Fernando" und "Chiquitita", die kaum vom Original zu unterscheiden sind, sondern auch in den Soloparts von "The Winner Takes It All" oder "Dancing Queen".

Vom ersten Song "Take A Chance On Me" an sind die 3000 Zuschauer der Abba-Replik verfallen. Sie stehen auf ihren Plätzen und klatschen. Julia Frick kennt jedes Lied, singt laut mit. "Ich bin Abba-Fan, seit ich zehn Jahre alt bin." Jetzt ist sie 18 und mit einer Freundin aus Mannheim angereist, weil sie die Karten fürs Konzert gewonnen hat. Keine so lange Anfahrt hatte Michael Hilgert aus Maring. "Es ist absolut geil hier", schwärmt der 46-Jährige. "Abba habe ich von Anfang an mitgekriegt. Das war meine Band." Und natürlich war er damals in "die Blonde" verliebt. "Das hier ist das Beste, was ich bislang gesehen habe."

Denn bei welch anderer Abba-Coverband stehen Original-Bandmitglieder auf der Bühne? Saxofonist Ulf Andersson ist live in "I Do I Do I Do” zu hören, und Gitarrist Janne Schaffer spielt sein bejubeltes Solo in "Eagle". Über die Lichterwand hinter der Bühne ziehen Wolken, ein Ventilator sorgt für Wind, der den Sängerinnen in den Haaren weht. Bei "Fernando" - hier übernimmt Andersson die Piccoloflöte - entzündet sich ein Flammenmeer. "Die Lichtshow ist Wahnsinn", findet Susanne Benzschawel (25) aus Irsch.

"Sind die süß", ruft eine weibliche Stimme. Gemeint sind nicht Katja und Camilla, sondern die 20 Mädchen und sieben Jungrn von den "Eurener Kirchturm Kooben" aus Trier, die den Kinderchor in "I Had A Dream" singen. Vier Wochen hätten die Fünf- bis 13-Jährigen für ihren großen Auftritt geprobt, sagt Chorleiter Werner Bodschard. "Es ist ganz aufregend, vor so vielen Leuten zu singen", sagt Nico Torben Trautmann. Der Zehnjährige kannte bislang nur "Mamma Mia" und "Thank You For The Music", das zweite Stück, in dem er mitsingen darf.

Das Publikum feiert ihre Ersatzstars mit Standing Ovations, als würde Abba live auf der Bühne stehen. "Ich fand es von der Musik her super", sagt Susanne Benzschawel, "total gut gemacht - Abba-like."

Wer "Abba - The Show" verpasst hat, kann sie am Freitag, 6. Februar, um 20 Uhr in der Rockhal im luxemburgischen Esch/Alzette erleben. Karten sind erhältlich in den TV-Service-Centern in Trier, Bitburg, Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 und online unter www.volksfreund.de

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