Eine Stimme wie ein Regenbogen

In Kooperation mit dem Festival Echternach hatte die Luxemburger Philharmonie den Bassisten Thomas Quasthoff eingeladen. Das Ergebnis: ein unvergesslicher Abend.

 Thomas Quasthoff. Foto: Philharmonie

Thomas Quasthoff. Foto: Philharmonie

Luxemburg. (gkl) "Lassen sie uns zusammen Spaß haben und den Abend genießen!" So begrüßte Quasthoff sein Publikum offensichtlich bestens gelaunt. Diesmal standen keine Lieder von Robert Schumann und auch keine Arien von Mozart auf dem Programm. Quasthoff kam als Jazzmusiker, zusammen mit seinen Freunden Bruno Müller (Gitarre), Dieter Ilg (Bass), Wolfgang Haffner am Schlagzeug und Frank Chastenier an Flügel, Keyboard und einer echten Hammond B3, jenem sagenumwobenen Modell, das den Weltruhm der Hammond-Orgel begründet hat.

Alleine für diesen Klang, meisterlich und höchst virtuos von Chastenier hervorgezaubert, lohnte sich der Besuch des Konzertes schon.

Sein Spiel, zusammen mit dem seiner instrumentalen Mitstreiter und kombiniert mit den Vokalbeiträgen des Frontmannes Quasthoff, führte am Ende zu stehenden Ovationen.

Launig unterhaltsam führte der Mann, den man meist aus Bachs Passionen oder Schuberts Winterreise kennt, durch sein Programm, das er selbst mit "Tell it like it is" überschrieben hat. Bei Songs wie "Please send me some one to love", "Danny Boy", "Funny Valentin" oder "The Whistle Man", komponiert von Quasthoffs Bruder Michael, reflektierte er über die zurückliegenden 50 Jahre (er wurde am 9. November 1959 geboren), wobei auffällig viele Lieder dabei waren, die mit Regen zu tun hatten. Es war aber nicht im geringsten melancholisch, er haderte nicht mit seinem Schicksal.

Ganz im Gegenteil, Quasthoff nahm sich und auch sein Publikum gerne auf die Schippe. "Ich singe nicht I'm singing in the rain. Glauben sie mir, es wäre kein Vergnügen, wenn sie mich tanzen sähen."

Mit dem Farbkaleidoskop seiner Stimme konnte er jedem Regenbogen Konkurrenz machen. Wer ihn nur aus den klassischen Konzerten kannte, erlebte hier einen Sänger, der sich mit jeder Faser an der Musik erfreute und diese Freude problemlos ins Auditorium transportierte, sein Publikum ansteckte. Ein Abend, den niemand so schnell vergessen wird.

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