Bitburg. Franco Leon, Michael Zai und Uwe Haselsteiner schaffen mit ihrem Programm "Night Fever - The Very Best of the Bee Gees" die Illusion eines Bee Gees Konzerts. Für diese Inszenierung haben sie zwei Jahre gearbeitet, dabei wie die echte Familienband Höhen und Tiefen erlebt - auch den Tod eines Mitglieds. TV-Mitarbeiter Nicolaj Meyer hat mit Franco Leon gesprochen.

Sie standen auf der Bühne mit Größen wie Helene Fischer oder The Weather Girls, sind bekannt als hervorragender Freddy Mercury-Interpret und im April und Mai verzaubern Sie das Bitburger Publikum als Robin Gibb. Wie bereiten Sie sich auf diesen Rollenwechsel vor?
Franco Leon: Stimmtimbre, Bewegungen und Gestik sind einstudiert und haben mit mir als Solist eigentlich wenig zu tun. Wir schlüpfen alle in die Rolle der jeweiligen Originale, um eine nahezu authentische Illusion zu schaffen. Jeder von uns beherrscht seine Rolle perfekt. Und gerade Michael Zai als Barry Gibb könnte als Doppelgänger durchgehen. Es hat auch fast zwei Jahre gedauert, bis wir die Show auf die Bühne bringen konnten, da die Vorbereitung der Arrangements und Stimmen sehr viel Zeit in Anspruch nahm.

Disco-Musik und Falsettgesang machten die Bee Gees berühmt, die genrevielfältige Hinterlassenschaft einer fast 50-jährigen Musikkarriere reicht weiter. Worin sehen Sie musikalisch die größte Herausforderung bei der Interpretation?
Leon: Zweifellos in der Authentizität! Gerade was den Falsettgesang angeht. Deshalb mussten die Stimmen unter uns auch nach Umsetzbarkeit entsprechend verteilt werden. Gepaart mit dem Habitus der Originale gelingt uns somit eine nahezu perfekte Interpretation. Die Bee Gees stehen im Guinness-Buch der Rekorde als erfolgreichste Familienband der Welt.

Wie familiär geht es bei Ihrer Gruppe zu? Wie war das beim Vorbild?
Leon: Wir haben das große Glück mit Musikern zusammenarbeiten zu dürfen, die unsere Vision, Leidenschaft und auch unser Ziel mit uns teilen und gleichzeitig diese Musik leben und lieben. Somit ist über die Jahre hinweg ein sehr enges und fast schon familiäres Verhältnis entstanden. 1969 trennte sich die Gruppe im Streit, das kommt in den besten Familien mal vor, feierte acht Jahre später dann doch noch ihren größten Erfolg mit dem Soundtrack zum Film Saturday Night Fever.

Was sind Meilensteine Ihrer Gruppe? Welche Hürden mussten Sie überwinden, um das Programm zum Erfolg zu führen?
Leon: Nachdem wir uns 2007 zusammengefunden hatten, war es anfangs schon ein Zusammenwachsen. Nachdem 2007 mein Robin Gibb-Vorgänger Thorsten Appelt leider an Krebs verstorben ist, kam ich hinzu und es war ein hartes Stück Arbeit - sowohl gesanglich als auch menschlich. Eigentlich hatten wir all die Jahre über Parallelen zu den Bee Gees, denn auch bei uns lief nicht immer alles glatt. Aber mit der Zeit lernte man sich schätzen und respektieren. Meilensteine sind erstens unser Privileg als Tribute-Show in diverse TV-Shows eingeladen zu werden, wie erst kürzlich in die Sendung "Kulthits", und zweitens nun unsere neue Show "Nights on Broadway" generiert zu haben. Die Premiere am 13. Februar in Antwerpen war überwältigend!

Die Bee Gees gelten als Kult, aber ihre Erfolge liegen weit zurück. Warum ist es ein besonderes Erlebnis sich die Show von "Night Fever" anzuschauen? Was erwartet die Zuschauer am 10. April in der Stadthalle Bitburg?
Leon: Die Zuschauer erwartet in Bitburg eine energiegeladene Show mit nahezu allen bekannten Hits der Bee Gees bis hin zum Gast-Star Katrin Glenz, die die Songs von Dionne Warwick, Celine Dion, Diana Ross und Barbra Streisand interpretiert, welche die Bee Gees für diese Künstler geschrieben haben. Insgesamt spielen wir zwei mal 60 Minuten und Zugaben. Die Show ist dramaturgisch sehr kurzweilig arrangiert, sodass sowohl der normale Zuhörer als auch der eingefleischte Bee Gees-Fan voll auf seine Kosten kommt - und sich auf eine wunderschöne Zeitreise zurück in die Jugend begeben darf. Wir freuen uns schon sehr!

Was verbinden Sie persönlich mit den Bee Gees und wie kam es zur Entstehung von "Night Fever - The Very Best of the Bee Gees"?
Leon: Unser musikalischer Leiter Michael Zai (Barry Gibb) rief dieses Projekt seinerzeit ins Leben. Er ist durch und durch Bee Gees-Fan und kennt sich auch mit deren Geschichte sehr gut aus. Mit Uwe Haselsteiner (Maurice Gibb) musiziert er schon seit mehr als 20 Jahren. Sie verbindet eine langjährige Freundschaft. Ich kam, wie gesagt, 2007 durch die Empfehlung einer Kollegin dazu und bin ebenfalls großer Bee Gees-Fan. Ich persönlich habe Robin Gibb drei mal live erleben dürfen, und im letzten Jahr waren wir zu dritt in der O2-Arena in London bei Barry Gibb.

Das Konzert in der Stadthalle in Bitburg am Freitag, 10. April, startet um 20 Uhr. Am Samstag, 12. Dezember, ebenfalls um 20 Uhr, spielt "Night Fever - The Very Best oft the Bee Gees" in der Stadthalle Saarburg. Tickets gibt es für 27,40 Euro in den TV-Service-Centern, unter der Telefonnummer 0651-7199996 oder im Internet unter www.ticket-regional.de