Elektronik, Trompete und ein Herz für alles, was berührt

Trier/Pünderich · Indie-Pop mit Elektronik, aber auch großer Liebe zu akustischen Klängen: We Arms zählt zu den spannendsten neuen Bands der Region. Ein Porträt.

 We Arms gewinnt in der Region immer mehr Fans.

We Arms gewinnt in der Region immer mehr Fans.

Foto: Andreas Feichtner

Das Klischee geht so: Wer in einem dünn besiedelten Landstrich lebt und eine eigene Band gründen will, einigt sich in den allermeisten Fällen musikalisch auf irgendwas aus den weiten Feldern des Punkrocks oder Metals. Oder wer statt dem Haus der Jugend eher das Dorffest bespaßen will, setzt vielleicht auf Allerwelts-Cover. Dieses Stereotyp fällt langsam aber sicher in sich zusammen. Mehr Vielfalt ist das Gebot des Jahrzehnts.

Bestes Beispiel für ein breites Spektrum und ein überzeugtes "Ja" zum Ausprobieren, zum Verbinden von Stilen, sind We Arms. Da trifft dezente Elektronik auf eingängige Pop-Melodien, mal kommt Trompete oder Klarinette um die Ecke, und man trommelt auf alles, was sich nicht wehrt. Verspielt und detailverliebt. Oder, wie Armin Wondra sagt: Der gemeinsame Nenner ist die "Liebe zum Ton". Der Schlagzeuger der vor anderthalb Jahren gegründeten Band stammt - wie seine zwei Bandkolleginnen und fünf Kollegen - aus der Gegend um Bullay und Zell. Drei Bandmitglieder hat es inzwischen nach Trier verschlagen. Geprobt wird in Kennfus bei Bad Bertrich.

The Notwist, Whitest Boy Alive, Death Cab for Cutie, Foals - ein paar Bandnamen kann man in die Runde werfen, um einen vagen Eindruck zu bekommen, wo We Arms musikalisch ihr Wohnzimmer haben. "Es gibt aber keine bewussten Anleihen bei Bands", sagt Armin Wondra. Jeder bringt eigene Einflüsse mit.

Nicht immer stehen bei den Live-Auftritten alle acht Musiker auf der Bühne. "Die Trompete oder Klarinette passt nicht bei jedem Stück", sagt Markus Lauterborn. Der 19-jährige Trompeter ist zugleich der jüngste in der Runde, die sich zum Großteil aus Mittzwanzigern zusammensetzt.

Zuletzt hatte We Arms bei Bandwettbewerben von sich hören lassen. Beim "Rockbuster" gewannen sie etwa den Trierer Vorentscheid. Da gab es jede Menge Lob und Schulterklopfen, nicht nur vom TV. "Wir bekamen eigentlich immer positive Resonanz", sagt Armin Wondra. Das sorgt dafür, dass die Band nicht mehr um Konzerte "betteln" und Veranstaltern hinterherlaufen muss. "Wir bekommen inzwischen einige Anfragen." Etwa vom "Lott"-Festival, das vom 5. bis 7. August direkt in der Nachbarschaft bei Raversbeuren über die Bühne geht. Für Markus Lauterborn und Armin Wondra wird das ein Konzert-Höhepunkt in diesem Jahr. "Da freuen wir uns am meisten drauf. Die Lott war absolut prägend für uns."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort