Elektronische Klänge über dem Echternacher See

Echternach · Drei Tage lang Gratis-Party im Freien: Bei der 18. Auflage des e-Lake Festivals am Echternacher See feierten rund 20 000 Besucher zu Pop, Rock, House und Techno. Mit dabei: die Berliner Band Jennifer Rostock.

Echternach. Umgeben von Wiesen und Wäldern liegt der idyllische Echternacher See. Die ländlich geprägte Idylle wurde an diesem Wochenende jedoch durch elektronische DJ-Klänge, Raggea, Deutschrap, Indie-Pop und handgemachte Rockmusik gebrochen, die Nächte erleuchtet durch die Lichtshow der Bühnenstrahler.
Auf zwei Freilichtbühnen spielten auf dem diesjährigen e-Lake Festival 32 national und international bekannte Bands und DJs aus Deutschland, Luxemburg und anderen Teilen Europas. Rund 20 000 Besucher feierten bei bestem Wetter am Ufer des Echternacher Sees, viele von ihnen das gesamte Wochenende auf dem Festivalcampingplatz.
Auf 5000 Quadratmetern hat dieses Musikfestival Platz, das auch bei der mittlerweile 18. Auflage kostenlos war. "Es ist einzigartig, dass dieses Festival keinen Eintritt kostet", sagt Katharina Koch. "Ich bin nicht wegen einer bestimmten Band hier, sondern einfach, um mit Freunden Spaß zu haben." Finanziert wird das Event jedes Jahr ausschließlich durch Sponsoren sowie dem Verkauf von Getränken und Speisen.
1983 vom Jugendclub Echternach aus Mangel an Attraktionen speziell für junge Menschen gegründet, trägt es heute zur kulturellen Aufwertung der Region bei und hat sich zu einem der größten Events dieser Art in Luxemburg entwickelt. Jedes Jahr werden dabei junge nationale Bands und DJs mit internationalen Künstlern kombiniert, um speziell die lokale Musikszene zu fördern.
So spielten am Freitagabend gleich drei namhafte Berliner Bands. Ohrbooten begeisterten die Zuschauer mit einer Mischung aus deutschsprachigem Hip-Hop und bassgeprägtem Raggea. Sarkastische Texte und extreme Bühnenpräsenz luden zum Tanzen ein.
Etwas ruhiger wurde es bei Deutschrapper Prinz Pi. Seine tiefgründigen und anspruchsvollen Lieder verdeutlichen, dass Hip-Hop nicht immer nur mit frauenfeindlichen Texten, Proll-Kultur und anderen gängigen Stereotypen assoziiert werden darf. Die Hände der Menschenmasse bewegten sich im Takt der Musik.
Im Anschluss das musikalische Kontrastprogramm: Jennifer Rostock. Die Band kombiniert einnehmende Rockmelodien mit elektronischen Klängen. Frontsängerin Jennifer Weist begeisterte mit ihrer ausdrucksstarken Stimme, spielte mit dem Publikum und provozierte mit ihren körperlichen Reizen. Das Publikum tanzte Pogo, klatschte und sang mit. Zeitgleich beatboxte Slizzer auf der etwas kleineren Bühne.
Durch die vielen vertretenen Genres sollen möglichst viele Jugendliche angesprochen und durch die Musik miteinander verbunden werden.
Der Samstag des e-Lake Festivals stand ganz im Zeichen der elektronischen Musik. Dabei faszinierten vor allem die DJ-Sets des Briten Mark Knight und des Belgiers Basto die Festivalbesucher. Am Sonntag wurde bei verschiedenen Partyformaten bis in die Nacht getanzt.
"Man hört Musik, trifft Bekannte und hat einfach Spaß", sagt Pascal Brück. "Ich komme nächstes Jahr bestimmt wieder."

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