Ihre Show startet fulminant: Große Stoffbahnen mit Ellie-Goulding-Konterfei verhängen die Bühne in der Rockhal. Die Aufschrift "Delirium-Tour" goldglänzend, einer Welttournee würdig. Dann wird der Blick auf große Videowalls freigegeben: Ein Zusammenschnitt von verschiedenen Porträtaufnahmen der 29-jährigen Britin eröffnet die eigentliche Show. Erste "Ellie-Ellie"-Rufe sind zu hören.

Nun betritt die Sängerin die Bühne: Knappe schwarz glänzende Shorts, darüber ein militärinspirierter Mantel, den sie schon bald ausziehen wird. Noch oft wird sich die Blonde während des zweistündigen Konzerts umziehen: Nach den knappen Ledershorts folgt ein fluoreszierendes Outfit - die Musik passend dazu: ein drückender Bass und schnelle Beats. Danach präsentiert sie sich in einer engelsgleichen weißen Robe. Auch hier ist die Musik der Optik angepasst: Bei der Ballade "Army" begleitet sich Goulding selbst mit der Akustikgitarre.

Bis jetzt ist die Menge allerdings noch nicht richtig warm geworden. Doch als die blonde Britin im Rockeroutfit mit Nietenjacke und E-Gitarre wiederkommt und ihren Hit "On my Mind" performt, bebt die Halle endgültig. Wenig später zeigt sich dann auch kurz der Mensch Ellie Goulding: Sie fordert alle auf, ihre Handys wegzupacken und einfach mitzutanzen.

Obwohl die 29-Jährige während des ganzen Konzerts optisch und musikalisch im Vordergrund steht, erfährt der Zuschauer wenig von ihr als Mensch und Musikerin. Aber das ist wohl in diesem Musikgenre so gewollt: Perfekte Show ohne Schnörkel, allerdings mit wenig Live-Charakter.