Interview Ex-Reamonn-Sänger Rea Garvey kennt den Weg nach oben

Trier · Der irische Sänger über sein neues Album, seine große Familie und seine Rolle bei „The Voice of Germany“. Am 25. Juli spielt er im Trierer Amphitheater.

Der irische Sänger Rea Garvey.

Der irische Sänger Rea Garvey.

Foto: TV/Veranstalter

Vor fast 20 Jahren hatte Rea Garvey (46) seinen ersten großen Hit in Deutschland – mit „Supergirl“ und seiner damaligen Band Reamonn. Am 25. Juli spielt der Ire und Wahl-Berliner im Trierer Amphitheater. Im TV-Interview erzählt er, was ihn an „Voice of Germany“ reizt, wie es war, mit sieben Schwestern aufzuwachsen – und was man unbedingt braucht, um bei der Karriere über die erste Hürde zu kommen.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Hip Hop-Produzent Abaz beim aktuellen Album Neon? Inwiefern hat die Arbeit mit ihm den Sound der Platte beeinflusst?

REA GARVEY Die Zusammenarbeit kam übers Management und die Plattenfirmen zustande – und die Ergebnisse sind großartig. Ich war direkt auf einer Wellenlänge mit Abaz, als würden wir uns schon ewig kennen. So fiel es uns leicht, Songs zu schreiben. Der Erfolg des Albums wurzelt in Abaz’ Wohnzimmer-Studio in seinem alten Apartment. Dort ging die Reise los – und ich lernte, meinen Instinkten zu vertrauen.

Apropos Reise: Mit Mitte 20 kamen Sie nach Deutschland, mit viel Talent und vielen Ideen, aber auch wenig Geld und Kontakten. Wie schwer war die erste Zeit? Standen Sie mal kurz davor aufzugeben?

GARVEY  Das war eine spannende Zeit! Ich war am Anfang meiner Karriere, alles war neu und aufregend. Wenn man eine Reise beginnt, muss man nicht schon alles am Start haben, was man später noch brauchen wird. Du brauchst nur das, was dich über die erste Hürde bringt – und das ist vor allem: Leidenschaft und der Glaube an sich selbst.  Ich würde nicht behaupten, dass ich nicht auch mal Zweifel hatte – an mir oder meiner Musik, das hat man immer mal. Aber ich habe Leute getroffen, die absolut an mich geglaubt haben und die mir auf den ersten Schritten der Reise geholfen haben – und dann muss man weitermachen.

In Trier spielen Sie in einem römischen Weltkulturerbe, dem Amphitheater. Am Tag danach spielt an gleicher Stelle In Extremo, mit denen Sie mal zusammengearbeitet haben. Haben Sie noch Kontakt?

Garvey Mit In-Extremo-Schlagzeuger Specki bin ich schon lange befreundet. Die meisten in der Band habe ich aber schon länger nicht gesehen, ich bin schon lange ein Fan der Band. Wir haben auch den Song „Liam“ zusammen aufgenommen.

Bei der 9. Staffel von „Voice of Germany“ werden Sie wieder Coach sein – nach knapp vier Jahren Pause. Was macht für Sie den Reiz des Formats aus?

GARVEY Ich liebe es, mit anderen Musikern zusammen zu arbeiten und deren Musik dann auch zu leben – zumindest für eine Zeit lang. Als Musiker habe ich schon einiges erlebt – und ich denke, dass ich ein gutes Gespür dafür habe, jemandem beim nächsten Schritt auf der Leiter zu helfen. „The Voice of Germany“ ist eine gute Erfahrung, und ich denke, es ist wichtig, die ganze Reise zu genießen und das Beste herauszuholen. Meine Aufgabe ist es, jedem Sänger in meinem Team eine Menge Erfahrung zu vermitteln.

Sie sind mit sieben Schwestern aufgewachsen – wie schwer war es, sich zu behaupten?

GARVEY Ich habe ein tolles Verhältnis zu allen meinen Schwestern. Natürlich haben wir früher immer wieder gestritten, in der Kindheit, das gehört dazu. Die Tatsache, dass wir so oft umgezogen sind, hat sicher dazu beigetragen, dass wir ein sehr enges Verhältnis in unserer Familie haben. Für alle von uns ging es einfach darum, herauszufinden, wer wir sein wollen und was wir aus unseren Leben machen wollen – und nie darum, besser zu sein als der andere.

Auf was können sich die Fans bei Ihrem Auftritt in Trier freuen?

GARVEY Alle Shows, die wir in diesem Sommer bisher gespielt haben, waren toll – mit jeder Menge Energie. Das Publikum spielt da eine große Rolle – sie sind der Funke, der das Ganze zu etwas Besonderem macht. Ich kann es gar nicht mehr erwarten!

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