Erfolgreiche Kulturtage gehen mit Bach zu Ende

Konz · Ein zufriedenes Resümee zieht der Landkreis Trier-Saarburg nach den Kreiskulturtagen 2010. Auch das Abschlusskonzert kann in die positive Bilanz mit einbezogen werden.

 Konzertmeister Aki Schmitt erntete in Konz viel Applaus. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Konzertmeister Aki Schmitt erntete in Konz viel Applaus. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

(gkl) Kultur in den ländlichen Raum bringen - diese Aufgabe hat sich der Landkreis Trier-Saarburg ganz besonders mit den Kreiskulturtagen auf die Fahnen geschrieben. Keine leichte Aufgabe in einer Region, in der das kulturelle Angebot ohnehin schon groß ist, die Konkurrenz durch feste Häuser oder Festivals beinahe erdrückend.

Trotzdem konnte der Kreisbeigeordnete Manfred Wischnewski beim Abschluss der diesjährigen Reihe im Konzer Kloster St. Bruno eine positive Bilanz ziehen. Über 3000 Besucher kamen in den Monaten September bis November zu den 35 Veranstaltungen. Geheimnis des Erfolges war sicherlich nicht zuletzt der geschickte Mix aus Klassik- und Chansonkonzerten, aus Lesungen und Kabarettabenden. Eine breite Palette also, die auch breite Schichten der Bevölkerung ansprach und bei der der Kreis mit speziellen Angeboten auch die Kinder nicht außen vor ließ.

Trotz des positiven Resümees, das der Kreis ziehen konnte, barg der Abschlussabend für die Kulturreferentin Marita Souville eine Überraschung. Sie musste den Festsaal im Konzer Kloster nachbestuhlen. Zu dem barocken Kammerkonzert, bei dem Johann Sebastian Bach im Mittelpunkt stand, kamen deutlich mehr Musikfreunde, als man erwartet hatte. Rund 150 Zuhörer wollten sich nicht entgehen lassen, was das Ensemble "acroama animata" ihnen zu bieten hatte. Nicht weniger als vier der insgesamt sechs Brandenburgischen Konzerte (BWV 1048 bis 1051) standen auf dem Programm des Kammerorchesters, das sich vorwiegend aus Musikstudenten aus Nordrhein-Westfalen zusammensetzt und das unter der Leitung von Kirchenmusiker Matthias Bartsch und dem Geiger Aki Schmitt steht.

Die Atmosphäre, die das Ensemble mit diesen anspruchsvollen Werken schuf, kam beim Publikum an, wie der immer wieder aufbrandende Applaus anzeigte. Zweifelloser Höhepunkt war das BWV 1049, in dem Schmitt zusammen mit den Blockflötistinnen Anne-Katrin Sandmann und Valerie Pöllen die Solistenparts übernommen hatte. Die spritzige Lebendigkeit, die sich hier zeigte, hätte man gerne bei allen Werken beobachtet. Ein Manko stellte das Fehlen eines Kontrabasses und damit des klanglichen Fundamentes dar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Vom erwischt werden
Vinyl der Woche: Love Is A Wonderful Thing – Michael Bolton Vom erwischt werden
Aus dem Ressort