Erinnerung bewahren: Sklaven und Zwangsarbeiter im Dritten Reich

Trier · 13 Millionen Menschen sind von den deutschen Nationalsozialisten vor und während des Zweiten Weltkriegs zur Zwangsarbeit verpflichtet worden - viele starben in Konzentrationslagern. Eine Ausstellung und Veranstaltungsreihe in Trier erinnert an die Sklaven und Zwangsarbeiter.

Trier. Zum 27. Januar, dem offiziellen Gedenktag zur Befreiung des Konzentrationslagers Au schwitz, wird jährlich auch in Trier mit Veranstaltungen an die Opfer der Nationalsozialisten erinnert. Die Arbeitsgemeinschaft Frieden (AGF), die Katholische Hochschulgemeinde (KHG), die Evangelische Studentinnen- und Studentengemeinde Trier (ESG) und die Volkshochschule Trier (VHS) befassen sich in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Politische Bildung in diesem Jahr mit den Sklaven- und Zwangsarbeitern des Dritten Reichs. Der Fokus der Ausstellung und der Reihe "Erinnerung bewahren" liegt auf den Zwangsarbeitern aus Polen. Die Ausstellung ist ein Projekt der Stiftung "Polnisch-Deutsche Aussöhnung" und macht vom 16. Januar bis zum 11. Februar in Trier Station. Sie wird in der Volkshochschule (16. Januar bis 4. Februar) und dann in der Universität (6. bis 11. Februar) gezeigt. Zu dieser Ausstellung haben die Veranstalter ein Rahmenprogramm unter anderem mit Vorträgen und Führungen erstellt (siehe Extra).
Im Dritten Reich sind auch zahlreiche Zwangsarbeiter, davon viele Polen, in der Region Trier zum Einsatz gekommen und unter anderem im Konzen trationslager Hinzert unter unwürdigsten Bedingungen untergebracht worden, wie Thomas Zuche von der AGF im Vorfeld der Ausstellung erklärt. "Arbeitskommandos wurden zum Beispiel in Gusterath-Tal eingesetzt und stellten Gummidichtungen für Minen und Überschuhe für Soldaten her." Den Autobahnbau bei Wittlich und den Tunnel in Saarburg nennt Zuche als weitere Bauprojekte von damals, bei denen Zwangsarbeiter zum Einsatz kamen. In Trier sollen 6000 bis 7000 Zwangsarbeiter registriert gewesen sein.
Detaillierte Infos zur Ausstellung und den zugehörigen Veranstaltungen gibt es im Internet zum Beispiel auf www.agf-trier.de sve
Extra

Ausstellung "Erinnerung bewahren": 16. Januar bis 4. Februar in der VHS, Domfreihof, Atrium/Bibliothek; 6. Februar bis 11. Februar in der Universität, A/B-Foyer Montag, 16. Januar, 19 Uhr: Ausstellungseröffnung durch OB Klaus Jensen Film: "Das Heimweh des Walerian Wróbel" mit Einführung und anschließendem Filmgespräch, Donnerstag, 19. Januar, 19.15 Uhr, Aula der KHG Trier im Haus Fetzenreich, Sichelstr. 36 Lehrerfortbildung: Besuch KZ Hinzert, Montag, 23. Januar Vorträge: "Es war die Tragödie meines Lebens!" Lebens- und Leidenswege polnischer Zwangsarbeiter im heutigen Rheinland-Pfalz, Joachim Hennig (Richter am OVG Koblenz) und Dr. Reiner Nolden (Leiter des Trierer Stadtarchivs), Mittwoch, 25. Januar, 18 Uhr, VHS Trier Ökumenischer Hochschulgottesdienst: "SEHT!", Freitag, 27. Januar, 12 Uhr, Jesuitenkirche/Altstadt Stolperstein-Rundgang: Freitag, 27. Januar, 16.30 Uhr, Friedens- und Umweltzentrum, Pfützenstraße 1 Führung in der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ-Hinzert, Sonntag, 29. Januar, 14 Uhr, Gedenkstätte Hinzert Vortrag/Führung: Das Gemälde "Russische Zwangsarbeiterinnen" von Mia Münster, Dienstag, 31. Januar, 20 Uhr, Stadtmuseum Simeonstift Vortrag: Liebe als Verbrechen - KZ als Strafe, mit Thomas Muggenthaler (Redakteur beim Bayerischen Rundfunk), Freitag, 3. Februar, 18 Uhr, VHS Trier Alle Veranstaltungen sind kostenlos.

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