Etablierte Stars und aufgehende Sterne

BERNKASTEL-KUES/TRIER. Mit mehreren Paukenschlägen starten die Moselfestwochen in ihre Saison 2006. Vielversprechende junge Künstler und etablierte Stars der Konzert-Szene bestimmen den spektakulären Auftakt.

Schon der Start am 26. Mai im Kloster Machern setzt Maßstäbe: Die 29-jährige Geigerin Mirijam Contzen spielt Mozart mit dem kurpfälzischen Kammerorchester. "Ein Stern geht auf", schrieb der TV euphorisch über ihr Moselfestwochen-Debüt im Sommer 2002, und die astronomische Vorhersage wurde von der Realität nachhaltig bestätigt. Die gebürtige Münsteranerin hat kontinuierlich die großen Konzerthallen Europas für sich erobert. Zwei Namen von Weltrang beschert die neue Zusammenarbeit mit der Luxemburger Philharmonie dem Moselfestwochen-Programm: Am 31. Mai führt Nikolaus Harnoncourt mit dem Concentus musicus Wien das selten gespielte Mozart-Oratorium "La Betulia liberata" auf. Mit von der Partie ist die Ausnahme-Sopranistin Luba Orgonasova. Am 14. Juni gastiert Bariton-Legende Thomas Hampson mit einem Liederabend. Für beide Konzerte organisiert der Verein der Freunde der Moselfestwochen einen Bustransfer zum Luxemburger Kirchberg. Kammerjazz zwischen Bach, Blues und Gershwin steht am 2. Juni in der Wittlicher Synagoge mit einem Trio aus Dresden auf dem Programm. Am 3. Juni geben die Festwochen erstmals in dieser Saison ihre Visitenkarte in Trier ab: Zur großen "Domsinfonie" in der hohen Domkirche spielen die Trierer Philharmoniker und Domorganist Josef Still Bruckners Zweite und Poulencs Konzert für Orgel und Orchester. Zwei musikalisch gestaltete Festgottesdienste feiern Mozarts 250. Geburtstag: Am 5. Juni wird im Dom die "Missa brevis" mit den "Solistes Européennes" aus Luxemburg zelebriert, am 11. Juni folgt in der Konstantin-Basilika die Trinitatismesse mit dem Caspar-Olevian-Chor. Ihrem Ruf als Festival der ganzen Mosel werden die Moselfestwochen am 5. Juni gerecht, wenn in der Pfarrkirche Klotten vier Posaunisten des Leipziger Gewandhaus-Orchesters ("Opus 4" ) ihr Repertoire aus fünf Jahrhunderten spielen. Machern ein weiterer Jung-Star der Klassik-Szene, den Intendant Lewens guter Riecher schon 2001 an die Mosel brachte, damals noch in der kleinen Reihe "Bach am Bach". Der Pianist Martin Stadtfeld führt seither die Bestseller-Listen an, gewann den renommierten Bach-Wettbewerb und reihte sich zwei Mal bei den Echo-Preisträgern ein. Den Moselfestwochen ist er treu geblieben. Den Übergang zur heißen Sommer-Phase mit dreißig Veranstaltungen im Juli und August bildet ein weiterer Echo-Preisträger: Erstmals beehrt "Nova Stravaganza" am 30. Juni mit seinen aus dem Rahmen fallenden Mozart-Interpretationen das Kloster Machern. "Amadeus_06" lautet der rote Faden, der die Sopranistin Maria Christina Kiehr mit dem extravaganten Ensemble unter Leitung von Siegbert Rampe verbindet. Man darf gespannt sein auf die Versionen von der "kleinen Nachtmusik" bis zu exquisiten Konzert-Arien. Infos: www.moselfestwochen.de, Karten in den TV-Pressecentern Trier, Bitburg und Wittlich, Tickethotline 0651/7199-996.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort