Evolution statt Revolution

Der Trierer Kunstverein Junge Kunst hat eine neue Spitze. Als erster Vorsitzender wird künftig Stefan Philipps gemeinsam mit seiner Kollegin Britta Deutsch (2.Vorsitzende) das Vereinsgeschick lenken.

Trier. (er) Nein, eine Revolution haben sie nicht vor. Stefan Philipps und Britta Deutsch lachen. Schon eher setzt das neue Führungsduo der Jungen Kunst auf Evolution und sanfte Veränderung. "Der Verein hat schon in der Vergangenheit erfolgreich gearbeitet", bestätigt Stefan Philipps. Weshalb sich an der Grundstruktur auch künftig nichts ändern soll, etwa daran, dass ein zehnköpfiges Findungsteam gemeinsam das jährliche Ausstellungsprogramm festlegt.

Allerdings wolle man künftig innerhalb der acht Ausstellungen möglichst unterschiedliche zeitgenössische Positionen zeigen. "Wir haben Bewerbungen aus der ganzen Republik", erklärt die zweite Vorsitzende stolz. Dass der Verein nicht gerade vor Finanzkraft strotzt, ist bekannt.

So sind auch die mageren Öffnungszeiten eine Folge der wirtschaftlichen Verhältnisse. Es sei dringend notwendig, die Außendarstellung zu verbessern und Sponsoren und Förderer anzuwerben, bestätigt die neue Vereinsspitze. Vertieft werden sollen zudem die Bildungsarbeit und die Zusammenarbeit mit der Europäischen Kunstakademie und anderen Kunstinstitutionen. Ob nicht ein wenig mehr Risikofreude bei einem Verein angesagt ist, der sich die "Junge Kunst" auf seine Fahnen geschrieben hat?" Das ein oder andere risikofreudige Projekt sei in der Vergangenheit an den fehlenden Mitteln gescheitert, räumt Deutsch ein. "Es geht um experimentelle Arbeit, neue Sichtweisen und neue Ästhetik", betonen Deutsch und Philipps. Verstärkt werden soll auch der Austausch mit den Trierer Partnerstädten. "Wir müssen nach außen gehen und unseren Künstlern ein Forum bieten, sich auch andernorts darzustellen". Stefan Philipps freut sich auf die ausländischen Kontakte. Derweil Kollegin Britta Deutsch mit ihrer Vorfreude vorerst mal zu Hause bleibt: "Ich freue mich am meisten auf die Galerie-Sitzungen und den Austausch mit den Vereinskollegen - wir haben schon lange Kontakt miteinander und verstehen uns gut". Also kein Klima für Revolutionen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort