Experimentelles und Bewährtes

Trier · Die Trierer Kulturwerkstatt ist eine der ältesten Einrichtungen der Tuchfabrik. Dass sie dennoch lebendig und innovativ ist und zudem den soziokulturellen Auftrag des Hauses im Blick behält, zeigt auch 2014 ihre alljährliche Schau.

 Ali Anvari zeigt seine ausdrucksstarken Gemälde in der Jahresausstellung der Trierer Kulturwerkstatt. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Ali Anvari zeigt seine ausdrucksstarken Gemälde in der Jahresausstellung der Trierer Kulturwerkstatt. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Trier. Die Trierer Kulturwerkstatt nimmt ihren Namen ernst. Einmal mehr belegt ihre aktuelle Schau, wie unverändert lebendig der Ateliergedanke bei dem traditionsreichen Gründungsverein der Trierer Tuchfabrik ist. Auch die 29. Jahresausstellung ist eine Mischung aus Experiment und bewährter künstlerischer Arbeit, von ausgewiesenen wie neuen Talenten.
Wie es sich für eine Werkstatt gehört, zeigt die Schau, was ihre Bildenden Künstler ausprobieren und studieren, macht künstlerische Prozesse, Entwicklungsstufen und Erlerntes sichtbar. Neue Horizonte eröffnen die eingeladenen Künstler-Gäste. "Die Vielfalt ist das Spannende", bestätigt Heinz Kreil, der Vorsitzende der Werkstatt.
Für Vielfältiges sorgen in diesem Jahr etwa 20 Künstler und ihre Arbeiten. Darunter sind Werke aus Malerei, Grafik und Bildhauerei sowie Installationen. Zu den Arbeiten, die gleich ins Auge fallen, gehören die hochengagierten Gemälde von Annamalt. Als Newcomer präsentiert Ali Anvari, im richtigen Leben Immobilienmakler und eingeschrieben an der Europäischen Kunstakademie, zwei sehr gelungene Arbeiten. Auch Heinz Kreils ausdrucksstarke Farbfotografien überzeugen.
Sehenswert und Ausdruck einer ganz persönlichen fantastischen Vorstellungswelt sind die Holzskulpturen von Alfons Peters. Zu den spannendsten Schaustücken zum Thema Werkstattarbeit gehören auch dieses Jahr die Zeichnungen der Aktgruppe. Dass Kunst weithin Seelenarbeit ist, bestätigt einmal mehr Laas Koehler. Der Trierer Installationskünstler hat seine Trauer um den verstorbenen TV-Redakteur Dieter Lintz in einen stillen Andachtsraum gefasst.
Unter den geladenen Gästen besticht der Lette Modris Braslius mit feinen Bleistiftzeichnungen. Patrick Josef Rödig hat dagegen mit Spaghetti à la Picasso gezeichnet. Jens Dieckmann, der auch schon 2013 mit von der Partie war, liebt es einmal mehr blutig. Allerdings verwandelt der schicke Bildträger in Design, was ansonsten unmittelbar und schaurig ist. Dafür zwitschern die Vögel in Minervas exotischen Paradiesen umso lieblicher. Nicht nur künstlerisch aufschlussreich ist die diesjährige Schau, sondern auch ein ausgesprochen verdientes soziokulturelles Projekt. er
Bis 26. Oktober, dienstags, mittwochs und freitags 14 bis 17 Uhr, donnerstags 17 bis 20 Uhr, samstags und sonntags 11 bis 17 Uhr, Telefon 0651/718-2410, <%LINK auto="true" href="http://www.tufa-trier.de" class="more" text="www.tufa-trier.de"%>

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