Fado mit Carminho: Melodien voller Melancholie und Hoffnung

Wawern · Lieder voller Inbrunst und musikalischer Poesie hat die junge Portugiesin Carminho in der alten Synagoge Wawern zelebriert. Mit ihrer Stimme verzauberte sie ihre Zuhörer, die enthusiastisch mitgingen.

 Beeindruckt mit ihrer Stimme: Fado-Sängerin Caminho. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Beeindruckt mit ihrer Stimme: Fado-Sängerin Caminho. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Wawern. "Saudade", die nur im Portugiesischen existierende Bezeichnung für Weltschmerz, ist das allumfassende Gefühl, das dem Fado zugrundeliegt. Eine Musik voller Leidenschaft, vorwiegend in Moll-Tönen gesungen und gespielt, so typisch und einzigartig portugiesisch; sinnstiftend und leidenschaftlich gibt sie die Seelenlage der großen, alten Seefahrernation wieder.
Kaum jemand kann das momentan so in Töne fassen, wie die erst 28-jährige Lissabonnerin Carminho mit ihren drei Begleitern an der portugiesischen Gitarre, Akustikgitarre und Bassgitarre. Christoph Kramp von der Saarburger Agentur StationK hat die Künstlerin in die Alte Synagoge nach Wawern geholt und damit einen Volltreffer gelandet. Rund 70 Zuschauer sind gebannt von Carminhos dunklen, fast rauen Timbre, mühelos wechselt sie in die hohen Tonlagen. Rhythmische Passagen und Soli der portugiesischen Gitarre zeigen die Meisterschaft der Instrumentalisten. Im bunten Schein der Spots steht aber Carminho, beseelt und mit geschlossenen Augen singt sie alte und neue Fados, Klassiker und Eigenkompositionen, komplizierte und eher einfache Melodien voller Melancholie und Hoffnung. Die Texte erzählen von Seefahrern und Poeten, vom Tod und Überleben und natürlich von unerfüllter Liebe. Eines der schönsten Stücke heißt "Bom Dia Amor", eine Eigenkomposition der jungen Frau, die sich selbst erst auf dem Weg zur Meisterschaft im Fado sieht. Die Zuschauer sehen das ganz anders, enthusiastisch und mit fast mediterraner Begeisterung beklatschen sie Carminho und ihre Musiker. DT

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