Fantastisches Funambola: Höhner-Roncalli-Show feiert Premiere in Trier

Trier · Großartiges Artistenspektakel in Verbindung mit einem mitreißenden Konzert der Höhner - Das verspricht die Vorstellung „Funambola - Capriolen des Lebens“. Seit Mittwoch ist die „Höhner Rockin’ Roncalli Show“ mit diesem Programm im Trierer Messepark zu Gast. Und die Premiere hielt das Versprechen.

Fantastisches Funambola: Höhner-Roncalli-Show feiert Premiere in Trier
Foto: Friedemann Vetter

Wenn die kölsche Rockband Höhner bei ihrem eigenen Auftritt stellenweise nur noch Beiwerk ist, weil andere alle Blicke auf sich ziehen, will das schon was heißen. Wenn Reiner "Calli" Calmund in Trier in der ersten Reihe einer Aufführung sitzt, die Augen aufreißt und den Mund nicht mehr zubekommt, dann will das auch was heißen. Und wenn es nach zweienhalb Stunden Programm keinen einzigen Gast gibt, der nicht entweder erstaunt, begeistert oder noch schunkelnd aus dem Zirkuszelt herauskommt, dann erst recht.

Die "Höhner Rockin' Roncalli Show" beschert mit ihrer Premiere der Vorstellung "Funambola - Capriolen des Lebens" Hunderten Besuchern im Trierer Messepark einen ganz besonderen Mittwochabend.

Für einige ist es das erste Mal Höhner. Für andere das erste Mal Roncalli. Für einige sicher das erste Mal Zirkus überhaupt. Und für die Allermeisten ist es das erste Mal in dieser Kombination - Höhnerkonzert und Zirkus in einem. Davon lebt dieses einmalige Showkonzept: Es ist Überraschung und Vertrautes in einem.

Die Höhner spielen ein komplettes Konzert, bei weitem nicht nur Partyhits aus den Karnevalssessionen der vergangenen Jahre. Jazzelemente fließen mit ein, Blues, aber vor allem ist es solider Rock, gerne mit dem einen oder anderen Gitarren- oder Schlagzeugsolo. Frontmann Henning Krautmacher - der mit dem markant gezwirbelten Schnauzbart - erzählt mit einigen Worten und natürlich den Liedern eine Gesichte vom großen Drahtseilakt des Lebens aber auch von den "kleinen Capriolen", die jeden Menschen begleiten. Die Geschichten in den Liedern sind abgestimmt mit dem, was in der Manege in der Mitte des Zelts passiert. Artisten - mal einzeln, mal im Duett, mal in einer großen Gruppe - zeigen, wofür die Marke Roncalli steht - für Kunst und Athletik auf höchstem Niveau.

Davide Zongoli beispielsweise bewegt sich oberkörperfrei an einer frei hängenden Stange in schwierigster Pole-Dance-Manier, er hält sein gesamtes Körpergewicht einmal nur mit der Ellenbogenkehle in drei Metern Höhe. Man sieht jeden einzelnen angespannten Muskel. Das Duo Unity dreht sich in einem großen Metallreifen, dem Cyr-Rad, schwindelerregend schnell um mehrere Achsen. Man muss höllisch aufpassen, die dabei ausgearbeiteten Kunststücke mit höchster Körperspannung in der Bewegung genau zu erkennen, um sich nicht zu fragen: "Wie haben die das jetzt gemacht?"

Schon bei diesen Kunststücken wird das Höhnerkonzert eigentlich zum Beiwerk. Auf die Livemusiker achtet während der Vorführungen an der Stange auf dem Seil oder am Trapez kaum noch einer. Und dann erst kurz vor dem Ende: Die Gruppe Sol de Cuba zeigt irrwitzige Salti, schleudert ihre Artisten Meterweit und -hoch durch die Luft. Man stelle sich vor: Ein Artitst hat einen zweiten auf seinen Schultern stehen. Und dieser hat einen Dritten auf seiner Schulter stehen. Jener Dritte hält einen Hula-Hoop-Reifen in der Hand - in vier oder mehr Metern Höhe. Aus einer Überschlag-Schaukel heraus katapultiert sich dann eine Artistin rückwärts in die Luft, in einem Vielfach-Salto durchfliegt sie den Reifen und schnellt über den Kopf des oben stehenden Kollegen hinweg, bevor sie schließlich mit beiden Beinen auf der anderen Seite der Menschensäule auf einem kleinen, von drei weiteren Artisten gehaltenen Sprungkissen landet. Dass dabei keiner mehr auf die Musik im Hintergrund achtet und auch Wahl-Saarländer Calmund staunt, was das Zeug hält, ist kein Wunder.

Am Abend ist auch das eine oder andere Lied vom im Januar veröffentlichen Höhner-Album "Alles op Anfang" zu hören. Die Liveband ist zweifelsohne hervorragend. Doch bis auf die eine oder andere Umbaupause und drei Liedern zum Schluss geht der Konzertcharakter bei der "Höhner Rockin Roncalli Show" etwas unter. Es ist eben viel mehr als nur ein Konzert und auch mehr als eine Zirkusvorstellung. Es ist ein rundum erlebenswertes Ereignis mit mehr als einem Wow-Effekt.
Extra

Fantastisches Funambola: Höhner-Roncalli-Show feiert Premiere in Trier
Foto: Friedemann Vetter


Die Höhner Rockin' Roncalli Show mit dem Programm Funambola - Capriolen des Lebens gastiert noch bis zum Samstag, 14. Mai, im Trierer Messepark. Vorstellungen sind donnerstags bis sonntags. Christi Himmelfahrt und Sonntag, 8. Mai, sind Familienvorstellungen um 16 Uhr mit ermäßigten Eintrittspreisen, an den anderen Tagen beginnen die Vorstellungen jeweils um 19.30 Uhr. Eintrittskarten für Erwachsene kosten je nach Sitzplatzkategorie und Vorstellung zwischen circa 32 und 76 Euro für Erwachsene. Karten gibt es im Service-Center des Trierischen Volksfreunds in Trier und online unter www.hoehner-rockin-roncalli.de

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