Farbenfrohes Wiedersehen

Hersdorf/Wallersheim · Die Antonia-Berning-Stiftung zeigt einen Rückblick auf das Wirken einer einmaligen Künstlerin: Werke der 2009 verstorbenen Malerin Antonia Berning sind bis September in der Künstlersiedlung Weißenseifen in der Vulkaneifel zu sehen.

 Diese Archivaufnahme zeigt die Künstlerin Antonia Berning mit einigen ihrer Gemälde. Ein Teil davon wird derzeit in Weißenseifen ausgestellt. TV-Foto: Archiv/Eva-Maria Reuther

Diese Archivaufnahme zeigt die Künstlerin Antonia Berning mit einigen ihrer Gemälde. Ein Teil davon wird derzeit in Weißenseifen ausgestellt. TV-Foto: Archiv/Eva-Maria Reuther

Hersdorf/Wallersheim. "Ich lebe in der Farbe." Wer Antonia Berning kannte, weiß, dass ihr so vehement vorgetragener Satz kein Lippenbekenntnis war. Die Farbe war ihr gleichermaßen Leitmotiv wie Lebensraum, Standortbestimmung wie immer neu zu eroberndes Abenteuerland.
Bis zu ihrem Tod vor fünf Jahren lebte die Malerin, die an den Kunstakademien in Prag und Düsseldorf unter anderem bei Ewald Mataré studiert hatte, in der von ihr mitbegründeten Künstlersiedlung Weißenseifen (bei Hersdorf, Vulkaneifelkreis). Aus dem zerbombten Düsseldorf war sie nach dem Krieg zurück zur Natur in die Eifel geflohen. Joseph Beuys, der Kommilitone und Weggefährte, hatte ihr beim Umzug geholfen.
Trotz Waldeinsamkeit und fernab der großen Zentren blieb die Künstlerin bis ins hohe Alter eine Frau der weiten Horizonte. Ihre künstlerische Leidenschaft, ihre Energie und Neugier auf Neues - nicht zuletzt in der eigenen Entwicklung - machten immer wieder staunen. Kompromisslos war die 1921 in Coesfeld geborene Westfälin ohnehin - vor allem, wenn es um Kunst ging. Wer mit ihr diskutierte, konnte es sich nicht bequem machen. Das tat sie auch nicht. All ihre Bilder zeugen nicht nur von der Lust an der Farbe und den vielfältigen Klängen ihres Seelenlebens, die sie durch die Farbe orchestrierte. Antonia Bernings Bilder sind auch allesamt Zeugnisse eines harten künstlerischen Ringens bisweilen bis an die eigenen Grenzen.
Zum vierten Mal ermöglicht nun die Antonia-Berning-Stiftung, die verdienstvoll den Nachlass der Künstlerin betreut, in Weißenseifen eine Rückschau auf das Werk der Malerin. Gezeigt werden Gemälde aus den Jahren 1985-1990, allesamt kleinere und mittlere Formate, deren Binnenstruktur dennoch voller Vitalität und Sinnlichkeit ist. er
Die Ausstellung ist an den Sonntagen, 15. und 22. Juni, zu sehen, jeweils von 11-18 Uhr. Bis September 2014 ist zudem der Besuch nach Vereinbarung möglich. Kontakt: Margarete Mancke, Telefon: 0651/9934999 (Montag bis Freitag). Ausstellungsorte sind das Berning-Haus (ehemaliges Wohnhaus der Künstlerin) sowie ihr Atelierhaus, Keltenweg 8, Weißenseifen; Die Vernissage ist am Sonntag, 15. Juni, um 11 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort