Farbstark: Trierer Ausstellung mit Bildern von Katharina Worring

Trier · Malerisch überzeugend und höchst anregend beginnt die Trie rer Gesellschaft für Bildende Kunst ihr Ausstellungsjahr. Zu sehen sind Arbeiten von Katharina Worring.

 Katharina Worring schafft in ihren Arbeiten lebendige Bildräume voller Farbklänge. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Katharina Worring schafft in ihren Arbeiten lebendige Bildräume voller Farbklänge. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Trier. Alle Kunst bleibt Selbstbildnis ihrer Schöpfer. Auch in Katharina Worrings großformatigen Ölbildern und ihren Arbeiten auf Papier verdichtet sich, was die seit einigen Jahren in Trier lebende Künstlerin an Erlebtem, Welterfahrung und kunstgeschichtlichem Wissen verinnerlicht. In den beiden zentralen Werkgruppen ihrer Ausstellung im Palais Walderdorff treffen sich Abstraktion, Minimalismus und die bewegte Geste von Expressionismus und Informel. Und doch sind es Katharina Worrings ganz eigene Bilder.
Katharina Worrings Bildräume sind lebendig und voller Farbklänge, ihre Farbigkeit hat nichts an emotionaler Kraft verloren. Gleichwohl: Es ist, als ob die 1959 geborene Künstlerin inzwischen ihre ehedem wilde Geste gezähmt hätte, die Farbe wird von Bildarchitektur und Rhythmus im Zaum gehalten.
Gleich unten im Erdgeschoss der Galerie verdeutlichen drei großformatige Kreisbilder eindrucksvoll, was es mit der in sich geschlossenen Welt eines Bildes auf sich hat. Ein vielfältiger Kosmos tut sich in der sich selbst genügenden Kreisform auf. Übereinander geschichtete, horizontal angeordnete Stäbe geben dem mittleren Kreis Halt - aber so leicht und luftig, dass der Betrachter wie durch Gitter in eine ungeahnte Tiefe schaut. Was sich dort verbirgt, mag man aus den anderen beiden Kreisen erahnen, dem traumverloren blauen rechts und dem geradezu frühlingshaft beschwingten links.
Farbsinnlichkeit bestimmt die andere Werkgruppe der gezeigten Ölbilder. Die Welt und ihre Jahreszeiten übersetzt Katharina Worring darin in vielfältige Farbklänge. Das schönste dieser Bilder ist jenes versonnen-graue ohne Titel an der Stirnwand mit seiner feinen Struktur, den schwarzen Einschüben und seinem zarten Schimmer. Ein wunderbarer Grenzgang zwischen Tag und Traum, ein Bild voller Irritationen und Versprechen.
Sehenswert sind auch die Arbeiten im Obergeschoss. Hier wird der Malprozess selbst Bild. Besondern ins Auge fallen eine kleine abstrakte Arbeit auf Papier und ihr Rhythmus. Ein minimalistischer schwarzer Streifen begrenzt eine gelbe, lebhaft gemalte Fläche, die auf der anderen Seite von einem weiteren strengen Farbstreifen geschlossen wird. er
Die Ausstellung ist noch bis zum 11. Februar zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 11 bis 13 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag auch 14 bis 17 Uhr. Kontakt: Telefon 0157/87690378, www.gb-kunst.de

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