Faszinierende Mosel

Trier · "Landschaft links und rechts der Mosel" ist die Jahresausstellung 2012 der Fotografischen Gesellschaft Trier im Kurfürstlichen Palais betitelt. Bis zum 20. März zeigt sie Bilder, die die Ästhetik der gewachsenen und vom Menschen geformten Landschaft der Region in vielfältigen Blickwinkeln und Techniken einfangen.

Trier. Ursprünglich wollte die Fotografische Gesellschaft Trier ihre Jahresausstellung 2012 im vergangenen November und in den angestammten Räumlichkeiten des Elisabethkrankenhauses zeigen. Doch Umbauarbeiten dort erforderten eine Neuplanung. Mit etwas Verzögerung ist die Schau nun im repräsentativen Ambiente der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) im Kurfürstlichen Palais eröffnet worden. Bereits im Foyer vermitteln acht von insgesamt 62 ausgestellten Fotografien einen Querschnitt dessen, womit sich 22 Fotografen beschäftigt haben. Zu sehen sind beispielsweise eine atmosphärische Nebelstimmung am Moselufer, eine Ackerbau-Kulturlandschaft in der Eifel oder ein Geäst-Motiv, das durch Spiegelung an einer Achse zum Vexierbild mit Faun-Gestalt wird. Das übergeordnete Thema: Landschaften links und rechts der Mosel.
Landschaftsfotografie bietet jede Menge Herausforderungen, wenn sie mehr erreichen will, als nur langweiliges Abbilden. "Ein erzählendes oder eine Stimmung auslösendes Bild entsteht nur durch bewusste Bildgestaltung", erklärt Richard Krings, der Vorsitzende der Gesellschaft. Und dazu bedürfe es Zeit, einer besonderen Lichtstimmung und Perspektive sowie künstlerischen und handwerklichen Vermögens des Fotografen.
Alle Ausstellenden haben sich die Zeit genommen, übers Jahr Motiven und Lichtstimmungen nachzuspüren. Sie waren an der Mosel von Cattenom über Trier, Longuich und Schweich bis zur Burg Eltz unterwegs, aber auch in Hunsrück und Eifel von Sommerau bis Strohn. In Morgen- und Abenddämmerung, an Nebel-, goldenen Herbst- oder blau-frostigen Wintertagen haben sie unter Einsatz verschiedener Techniken wie Langzeitbelichtung, Lochkamera oder analoger Kamera mit Schwarz-Weiß-Film klare bis mystische Bilder komponiert. Interessant für den Betrachter ist neben deren Ästhetik, dass sie verschiedene Dimensionen des Begriffs "Landschaft" eröffnen. Fotos von Lavaschichten und Wasserfällen zeigen sie als gewachsenen Naturraum, Aufnahmen von Weinbergen, Burgen oder Betonbauten als von menschlicher Kultur geprägtes Gebiet. Und mit Bildern geheimnisvoller Wasserspiegelungen oder eines Faun-Geästs kommt auch die Landschaft im Kopf nicht zu kurz.
Die Ausstellung ist bis zum 20. März montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr im Foyer und im ersten Stock der ADD zu sehen.

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