Fasziniert von der Treverern

TRIER. (red) Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Hans Eiden am 25. März im Alter von 91 Jahren gestorben. Er leitete von 1947 bis 1962 das Rheinische Landesmuseum Trier.

 Prägte das Rheinische Landesmuseum Trier in der ersten Nachkriegsjahren: Hans Eiden (1912-2003).Foto: TV -Archiv

Prägte das Rheinische Landesmuseum Trier in der ersten Nachkriegsjahren: Hans Eiden (1912-2003).Foto: TV -Archiv

Schon während seines Archäologiestudiums in Berlin und Freiburg hatte der gebürtige Hermeskeiler Hans Eiden fachlichen Kontakt mit dem Rheinischen Landesmuseum Trier. 1936 promovierte er an der Universität Freiburg über "Die Denkmäler der Trevererkultur in caesarisch-augusteischer Zeit". Nach der Promotion sammelte er als wissenschaftliche Hilfskraft praktische Museums- und Grabungserfahrungen im Rheinischen Landesmuseum Trier und arbeitete von 1936 bis 1940 am Römisch-Germanischen Museum Köln. Nach Kriegsdienst als Infanterist von 1940 bis 1945 kehrte Eiden 1946 an das Trierer Museum zurück, dessen Leitung ihm anstelle des politisch belasteten Direktors Wilhelm von Massow im September 1947 zunächst kommissarisch, ab 1949 fest übertragen wurde. In den folgenden Jahren kümmert Eiden sich um den Wiederaufbau des schwer von Bomben zerstörten Museums und die nachfolgende Wiedereinrichtung der Dauerausstellung zur Vor- und Frühgeschichte des Trierer Landes, die 1956 eröffnet wurde. Neben seiner Tätigkeit im Museum leitete Eiden wie seine Vorgänger als "Staatlicher Vertrauensmann für kulturgeschichtliche Bodenaltertümer" die archäologische Denkmalpflege des Museums im Regierungsbezirk Trier und im Landkreis Birkenfeld. In dieser Funktion unternahm er zahlreiche wichtige Grabungen, sowohl im Stadtgebiet von Trier als auch an archäologischen Fundstätten des Umlandes, unter denen besonders die Untersuchungen des keltisch-römischen Gräberfeldes von Belginum-Wederath bei Morbach im Hunsrück internationale Aufmerksamkeit fanden. Durch seine Leistungen für die Archäologie fand Eiden breite fachliche Anerkennung, wurde aber auch zur Zielscheibe von Denunziationen mit einem entsprechenden Medienecho. 1963 wechselte Eiden als Leiter an das Staatliche Amt für Vor- und Frühgeschichte Koblenz, wo er seine erfolgreiche Grabungstätigkeit mit erheblicher finanzieller Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft bis zur Pensionierung 1977 fortsetzte. Das Land Rheinland-Pfalz würdigte seine Verdienste 1974 mit der Ernennung zum Leitenden Regierungsdirektor.

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