"Fiesling sein, da bin ich ganz gut"

MÜNCHEN. Der Londoner Hugh Grant ist mit den Welterfolgen "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" und "Notting Hill" zum Inbegriff des Hauptdarstellers für moderne romantische Kinokomödien geworden. Mit dem Auftritt in "Tatsächlich... Liebe" kann der 43-Jährige seinen Status nun mit einer weiteren Glanzrolle festigen.

Wie definieren Sie britischen Humor? Grant: Was die Leute vielleicht am ehesten damit verbinden, ist die englische Mentalität, Schmerzen mit Humor zu begegnen. Erst passiert was Schlimmes oder Schwieriges, und dann kommt ein Witz dazu. Die Leute mögen das irgendwie gern. Es hat was mit Lebensgefühl zu tun. Nach "About a Boy" hatten Sie erwogen, sich ernsteren Rollen zuzuwenden. Grant : Nein, nicht ernster, das kann ich nicht. Aber Fieslinge kann ich mir vorstellen. Darin bin ich ganz gut. In "Tatsächlich... Liebe" sieht man Sie als Premierminister. Wäre das für Sie auch eine realistische Berufswahl? Grant : Ich glaube, das wäre ein politischer Kindergeburtstag. Ich tauge wirklich nicht zum Politiker. Aber wenn, dann würde ich wahrscheinlich das Fernsehen abschaffen. Zumindest die Boulevard-Magazine. Hatten Sie Vorbehalte, diesen Premier zu spielen? Grant : Ja, ein bisschen. Aber mir gefiel die Idee, einen verliebten Premier zu spielen. Und das Drehbuch war ja nun wirklich superb. Ich war allerdings ein bisschen nervös, dass ich nun wieder eine nette Figur spielen sollte. Meine letzten Rollen waren ja nicht unbedingt Sympathieträger, was ich doch recht genossen habe. Deshalb habe ich Richard Curtis schon darum gebeten, dass unser Premier nicht zu nett und perfekt ausfällt. Ein bisschen premier-ministeriale Härte sollte schon durchscheinen. Das Gespräch führte unser Mitarbeiter Uwe Mies.

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