Film Ab - Die Kinokolumne: "Evil Dead"
Als Sam Raimi 1981 seinen Debütfilm "Tanz der Teufel" (Originaltitel: "Evil Dead") vorlegte, setzte er damit ein Ausrufezeichen. Mit geringem Budget, schlechten Darstellern, aber bemerkenswerten Spezialeffekten und einem Gespür für Spannung und Timing schuf der Regisseur aus dem Stand einen Horrorfilm-Klassiker.
Ob das Remake Fede Alvarez ähnlichen Erfolg beschert, bleibt abzuwarten. Die Story ist bekannt: Fünf junge Erwachsene fahren in eine Hütte im Wald. Dort entdecken sie ein mysteriöses Buch, das einen Dämon heraufbeschwört, der nacheinander von ihren Seelen Besitz ergreift. Und das Gemetzel beginnt. Alvarez nimmt das Genre ernst. Von Raimis grotesker Komik ist im Remake nichts zu spüren. Zwar sind einige Dialoge unfreiwillig komisch, sonst gibt es in "Evil Dead" jedoch nichts zu lachen. Und auch hier fließt das Blut wortwörtlich in Strömen. In einer Zeit, in der (einstige) Tabus wie etwa (Homo-)Sexualität in Filmen nicht mehr in Metaphern übersetzt werden müssen, wirkt "Evil Dead" wie ein seltsamer Zwitter. Ein Film, der seine Themen (Drogenmissbrauch, Sexualität) zugleich explizit verhandelt und den Gewaltbildern einschreibt. Für ein Debüt jedoch auf handwerklich erstaunlich reifem Niveau. Falk Straub Der Film läuft im Cinemaxx in Trier und im Kinopalast Vulkaneifel in Daun.