Film ab - Die Kinokolumne: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Trier · Tod, Trauer, Angst - das Ende der Harry-Potter-Saga ist da. Nein, hier wird keine Rücksicht auf die jungen Fans genommen. Schließlich mussten Potter und seine Freunde in zehn Jahren Kampf gegen das Böse erwachsen werden. Keine Zeit für zarte Romanzen und sinnlose Eifersuchtsszenen. Für Selbst- und Zusammenfindung war im vergangenen Teil Platz.

Jetzt geht es um Leben und Tod. Das Schöne trotz der düsteren Stimmung: Alle bekannten Gesichter sind wieder dabei. Es ist wie ein Nach-Hause-Kommen zu guten Freunden. Da kommt doch etwas Wehmut auf, weil das hier wirklich das Ende ist. Harry und seine Freunde Hermine und Ron müssen noch drei Horkruxe finden und zerstören, um den gefährlichsten aller Zauberer, Voldemort, zu besiegen. Dazu ist ein Einbruch in die Zaubererbank Gringotts notwendig, wo ein Drache und gefährliche Zauberfallen auf sie warten. Doch sie bekommen, was sie wollen, und haben nur noch ein Ziel: Hogwarts, das derweil vom verhassten Professor Snape geleitet wird. Dort werden die Schüler nun von Tod essern regiert und für kleinste Vergehen brutal bestraft. Den Tipp zu einem weiteren Horkrux erhält Harry von Luna Lovegood - alle Freunde arbeiten zusammen, jeder trägt seinen Teil bei. Auch der letzte Teil der Saga baut auf Werte wie Freundschaft, Vertrauen, Mut. Selbstverständlich setzt Regisseur David Yates auf Action und aufwendige Spezialeffekte. Die betten sich aber nahtlos in den Film ein, im Vordergrund stehen die Schauspieler, wie der tragische Snape, dessen überraschende Seiten erst spät ans Licht kommen. Aber auch Voldemort, der hinter seiner hässlichen Fassade langsam die Fassung verliert, ja sogar Angst bekommt. Doch um die schaupielerische Leistung zu begutachten, braucht es kein 3D. Die schlecht sitzende Brille stört. Die düstere Endzeitstimmung überträgt sich auch so völlig auf den Zuschauer. Bei der Schlacht in Hogwarts brennt das Schloss, Riesen schlagen mit Keulen auf Zauberer ein, überall liegen Leichen. Harry Potters Gang zur letzten Schlacht ist traurig und tröstlich zugleich, die Geister seiner Eltern und seines Onkels Sirius begleiten ihn. "Komm schon, Tom, beenden wir es so, wie wir es angefangen haben: zusammen", fordert Harry. Endlich naht das Ende, die Kräfte krachen aufeinander. Aber das müssen Sie sich schon selbst im Kino anschauen. Mandy Radics

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