Es sind ungewöhnliche Geschichten, die van Groeningen erzählt : die von Möchtegerncowboy und Atheist Didier (Johan Heldenbergh), der in einem Wohnwagen zwischen Pferden, Schweinen und Hühnern haust und nur für den Bluegrass lebt. Die der Tätowiererin Elise (Veerle Baetens), die sich in Didier verliebt, als Sängerin in seine Band einsteigt und schwanger wird. Und die der gemeinsamen Tochter Maybelle (Nell Cattrysse), die sechs fröhliche Jahre verlebt, bis sie an Leukämie erkrankt.

Van Groeningen nimmt sein Publikum mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt voll skurriler Momente. Seine Geschichte erzählt er dabei so frei und vogelwild, wie man es selten zuvor auf der großen Leinwand gesehen hat, springt auf den drei Handlungssträngen vor und zurück, nimmt das Ende früh vorweg und hält doch stets die Spannung hoch. Cutter Nico Leunens Montage ist dabei bis ins Detail durchkomponiert. Die Musik dient als Bindeglied, das die drei Ebenen mühelos ineinenaderfließen lässt.

Leunens großes Verdienst ist es, dass das Publikum dabei stets den Überblick bewahrt. Van Groeningens großes Verdienst, dass "The Broken Circle" trotz aller Emotion nie pathetisch, trotz aller Religionskritik nie prätentiös und trotz aller Komik nie anbiedernd wirkt.

Der Film läuft im Broadway in Trier.

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