Flinke Finger - Fliegende Bögen
Manchmal geht der Trierer Jazzclub Eurocore auf fremden Pfaden. Dann nämlich, wenn er das traditionelle Podium Junger Künstler im Kurfürstlichen Palais in Trier ausrichtet. Zahlreiche Gäste waren zur 33. Veranstaltung dieser Art gekommen, um talentierte Musikschüler aus Trier und Studierende der Musikhochschulen aus Metz und Luxemburg zu erleben.
Trier. Ob an Kontrabass oder Violine, Viola, Violoncello oder Klavier, die jungen Musiker zeigten ein vielfältiges Programm von Joseph Haydn über Johannes Brahms bis Frank Martin auf hohem Niveau. Sowohl der musikalische Nachwuchs als auch die berufsreifen Musiker präsentierten sich von der besten Seite. Unter dem Motto "La Région à Trèves - D'Regioun zu Tréier - Die Region zu Gast in Trier" übernahm in diesem Jahr die Luxemburger Staatssekretärin für Kultur, Octavie Modert, die Schirmherrschaft des Nachwuchskonzerts.
Jan Hillebrand (Trier) am Kontrabass und Stéphane Giampellegrini (Luxemburg) am Violoncello präsentierten dem Publikum virtuos die Variationsbreite ihrer Instrumente, deren Töne sonst mit dem Orchesterklang verschmelzen.
Hoch konzentriert zeigten sich Sonja Uchlin, Violine und Johanna Anders, Klavier (beide Trier) beim gefühlvollen Zusammenspiel einer ausdrucksstarken Komposition von Radion Shedrin.
Facettenreiches Spiel bringt Hörgenuss
Die junge Hanna Schneider, Violine (Trier) beeindruckte mit kraftvollem Spiel, präzisen Sechzehntel-Läufen und einem spannungsreichen Piano. Für die emotionale Interpretation von Griegs Quartett in g-Moll des Streichquartetts mit Réjane Parizel und Ambre Kiffer, Violine; Clothilde Leroy, Viola und Adèle Bérard, Violoncello (Metz) bedankte sich das Publikum mit anhaltendem Applaus.
Ebenso wie bei der jungen Pianistin Lisa Touliankina (Luxemburg), die Haydn mit ihrem facettenreichen Spiel und Brahms mit sicheren Stimmungswecheln zum wahren Hörgenuss machte.
Den fulminanten Abschluss machten Andréa Gandecki, Violine; Raphael Jouan, Violoncello und Adriane Spampanato, Klavier (Metz) mit zarten und überschwänglichen Klängen irischer Volksweisen. Dieses Konzert war sicher keine pädagogische Veranstaltung, nein, es war im allerbesten Sinne musikalisch.
Das festliche Ambiente des Rokokosaals im Kurfürstlichen Palais in Trier leistete seinen Beitrag zu einer feierlichen Matinee mit heiteren und dramatischen Klängen.
Zur Förderung des musikalischen Nachwuchses findet die Matinee zweimal im Jahr statt. Der Schwerpunkt liegt traditionell auf Musikerinnen und Musikern aus der Großregion.
Wer möchte, kann sich schon den 22. November im Kulturkalender vormerken.