Flügelschlag der Lichtwesen

Trier · Ihre Körper leuchten, ihre Bewegungen sind kraftvoll, sie strahlen Eleganz und Würde aus: Die Tänzer von Sandra Fuka sind ihre Lichtwesen. In der Tuchfabrik zeigt die in Trier und Italien lebende Künstlerin zum ersten Mal in Deutschland einige ihrer Werke.

„Lichtwesen“ heißt die erste Trierer Ausstellung der Malerin und Grafikerin Sandra Fuka. Die Werke sind in der Tuchfabrik zu sehen. Foto: privat

„Lichtwesen“ heißt die erste Trierer Ausstellung der Malerin und Grafikerin Sandra Fuka. Die Werke sind in der Tuchfabrik zu sehen. Foto: privat

Grazil, aber nicht zerbrechlich, anmutig und voller Kraft sind die goldenen Körper auf erdigem Grund, wenn Sandra Fuka ihre Tänzer malt. Sie gibt den ausgestreckten Armen Flügel. Die strahlenden Tänzer könnten jederzeit von dannen fliegen. "Lichtwesen" heißt die Ausstellung der Malerin, die in der Tuchfabrik gezeigt wird.

Eigentlich wollte die gebürtige Triererin Fuka Portraitzeichnerin werden, als sie im Alter von zehn Jahren zum ersten Mal Kurse an der Kunstakademie belegte. Doch dann landete sie bei der Aktmalerei. "Schwer zu erklären, warum ich zur Malerei gekommen bin", sagt die 41-Jährige. "Es war ein tiefer innerer Wunsch." Auf der Akademie hätten damals alle Kurse in einem großen Raum stattgefunden. So habe sie auch immer wieder den Aktmalern über die Schulter geschaut. Heute lebt Fuka im italienischen Vincenza und dem heimischen Trier, fühlt sich als Europäerin. Das Studium von Illustration, Mode und Design in Hamburg, ein Agenturstipendium in Paris, Ausstellungen in Prag und Riga, die Familie in Italien und Deutschland: Sie pendelt zwischen den europäischen Kulturen.

Ihr Halbtagsjob als Grafikerin lässt genug Zeit für die Malerei. "Manchmal sprudeln die Ideen, dann habe ich sehr intensive Monate und brauche die Zeit", sagt Fuka. Sport, Reiki (Behandlungsverfahren aus der alternativen Medizin) und Anthropologie sind für sie keine "Ausgleichsaktivitäten", sondern eine inspirierende Verbindung zur Kunst. "Ich male gerne Frauen mit Tieren, die bei Naturvölkern als Symbole für Kraft und Schutz verehrt werden." Für die Künstlerin ist die eigene Malerei ein Ausdruck von Lebensfreude. Zufrieden ist sie, wenn ihre Bilder die Betrachter berühren, wenn sie Emotionen auslösen. Das Wechselspiel von Kraft, Beweglichkeit und Ruhe ihrer Tänzer nennt sie die "Vibration". Eine Vibration, die den Beobachter erfassen soll.

Die Ausstellung "Lichtwesen" ist noch bis zum 23. Mai in der Trierer Tuchfabrik zu sehen. Öffnungszeiten sind Dienstag, Mittwoch und Freitag von 14.30 bis 17 Uhr, Donnerstag von 17 bis 19 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 15 Uhr.

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