Fotoarchiv: BAP-Konzert in Trier August 2011

Trier · Drei Stunden lang hat die Kölner Band BAP im Amphitheater Trier ihre schönsten Klassiker gespielt. Die Zuschauer dankten es der Gruppe um Wolfgang Niedecken mit viel Applaus, wehenden Fahnen und minutenlangen Sprechchören.

 Ein Drittel alte Klassiker, ein Drittel mittelalte Klassiker und ein Drittel neue Klassiker: Wolfgang Niedecken rockt mit BAP das Amphitheater (hinten links: Keyboarder Michael Nass). TV-Foto: Verena Schüller

Ein Drittel alte Klassiker, ein Drittel mittelalte Klassiker und ein Drittel neue Klassiker: Wolfgang Niedecken rockt mit BAP das Amphitheater (hinten links: Keyboarder Michael Nass). TV-Foto: Verena Schüller

Trier. Ein BAP-Konzert ist immer auch eine Reise. Eine Reise nach Köln, Hoffenheim, Wuppertal, Stadtkyll. Vor allem aber eine Reise in die Vergangenheit. So erzählt man sich am Samstagabend im Amphitheater von anderen BAP-Auftritten. Geschichten von damals in Wasserbillig, vor 30 Jahren, als das eigene Auto im tiefen Schnee stecken blieb und es im Taxi weiterging. Oder von 1991, vom großen OpenAir im Moselstadion, vor 22 000 Mensche, als Bob Geldof und Pur im Vorprogramm spielten und die Sonne den ganzen Tag brannte.
Von einem Sonnenbrand können die BAP-Fans am Samstag nur träumen. Kurz vor dem Konzert regnet es kräftig, dann bleibt es aber trocken. Vielleicht auch, weil Sänger Wolfgang Niedecken öffentlich mit den Göttern hadert: "Ich glaube, der Wettergott und der Fußballgott haben heute frei", sagt er in Anspielung auf den Regenguss und die 0:3-Niederlage des 1. FC Köln am Nachmittag gegen Wolfsburg. Die FC-Fans unter den mehr als 3000 Zuschauern demonstrieren ihre Zuneigung mit Fahnen und Schals.
Neue und alte Klassiker


Überhaupt der FC: Als die Kölner Kicker vor wenigen Jahren gegen Hoffenheim eine Heimniederlage einsteckten, schrieb Niedecken "Drei Wünsch frei". In Trier singt er es nach mehr als zwei Stunden bei der ersten Zugabe. Da hatten die Kölner das Publikum schon mit Klassikern wie "Nemm mich met", "Alexandra, nit nur du", "Kristallnaach", "Waschsalon" und "Verdamp lang her" verwöhnt.
Aber auch neue oder eher unbekannte Stücke wie "Karl-Heinz" über einen Gitarrengott aus Stadtkyll sind dabei. Oder "Et Levve ess en Autobahn", das Niedecken über eine Heimfahrt in den 70ern von einem der ersten Konzerte "außerhalb der Kölner Innenstadt, im exotischen Wuppertal," schrieb. Es folgen Klassiker wie "Ne schöne Jrooß", "Do kanns zaubre", "Jraaduss" oder "Helfe kann dir keiner". Punkt halb elf spielt BAP den letzten Ton, das Publikum feiert die Musiker noch eine kleine Ewigkeit weiter.
Das dritte OpenAir der Kölner im Amphitheater, das letzte der viertägigen Reihe in diesem Jahr, wird vielen der Besucher in guter Erinnerung bleiben. Nicht wegen des Wetters, sondern wegen der Musik. Wegen der Stimmung, der Atmosphäre. Wegen der unnachahmlichen Gitarren-Soli von Helmut Krumminga. Wegen der schönen Geschichten von Wolfgang Niedecken. Eine neue, unvergessliche Station auf der immer länger werdenden Reise in die Vergangenheit.
Weitere Fotos vom Konzert unter volksfreund.de/fotos
Lilias Luz Baumhögger: Etwa in der Mitte des Konzerts hat die zwölfjährige Trie rerin Lilias Luz Baumhögger alias Lilly ihren großen Auftritt. Begleitet von der Kölner Band und Gast-Geigerin Anne de Wolff singt sie souverän im pink-schwarzen Sommerkleid ihr selbst komponiertes Lied "Fill my Life". Das Publikum feiert den Nachwuchsstar mit viel Applaus. Lilly wurde durch die Fernsehsendung "Dein Song" bekannt, in der der Kinderkanal den "Songwriter des Jahres 2011" suchte. Ihr Pate war BAP-Chef Wolfgang Niedecken, der sie spontan zum Konzert in Trier einlud. will

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