Frisch und lebendig

In Anwesenheit des Luxemburger Großherzogs Henri dirigierte Christoph König sein erstes offizielles Konzert als Chefdirigent der Solistes Européens Luxembourg (SEL) in der Philharmonie.

Luxemburg. (gkl) Um es vorwegzunehmen: Der Abend wurde ein überragender Erfolg. Auf dem Programm standen Auszüge aus den Peer Gynt Suiten von Edvard Grieg, die siebte Sinfonie von Jean Sibelius und die fünfte Sinfonie von Ludwig van Beethoven. Mut hat er, der neue Mann am Pult. Stellt sich vor sein Publikum und verkündet: "Heute muss jedes Sinfoniekonzert einen lauten Kracher, einen Hammer haben. Wir wollen, wie sie an der Besetzung sehen können, diesen Weg verlassen." Und das SEL? Es zieht mit, ist ganz auf der Linie von König. Grieg überaus durchsichtig, fast schon filigran, Sibelius zieht seine Kraft aus der Beschränkung auf ein Minimum an Musikern, die umso intensiver agieren. Die viel geschundene, weil so oft gespielte Beethovensinfonie so frisch und lebendig, als sei sie gestern erst komponiert.

Das ihr angedichtete "Schicksal" hat an vielen Stellen etwas Freundliches. So hat man das SEL lange nicht gehört. In allen Stimmen herrschte größte Konzentration und offensichtlich der Wille, mit diesem neuen Mann am Pult zu neuen Ufern aufzubrechen. Überaus sympathisch ist dabei die Bescheidenheit Königs. Er sieht sich als Teil des Ganzen, ist voll des Lobes über den Klangkörper und lehnt Komplimente an seine Person fast schon ab. Im TV-Gespräch sagt er: "In diesem Orchester ist ein unglaubliches Potenzial. In ihm steckt eine Wärme und Kraft, wie man sie bei nicht vielen Orchestern findet. Mit diesem Dirigenten hat das SEL die Chance, zu einer neuen Größenordnung in der Region und weit darüber hinaus zu werden.

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