Früh übt sich: Das Mädchen mit dem Kaffeeservice

Wie eine große Dame sitzt die kleine Elisabeth Therese Hauth am Tisch. Vor dem dreijährigen Mädchen steht ein Puppenservice aus feinem Porzellan.

 Ein Mann namens Geppert hat 1830 das Bild „Elisabeth Therese Hauth mit Kaffeeservice“ gemalt. Foto: Stadtmuseum

Ein Mann namens Geppert hat 1830 das Bild „Elisabeth Therese Hauth mit Kaffeeservice“ gemalt. Foto: Stadtmuseum

Das Bild hat vor genau 180 Jahren ein Maler mit Namen Geppert gemalt, dessen Vorname nicht bekannt ist.

Kind zu sein war früher ziemlich anstrengend. Kinder von Bauern und Handwerkern mussten früh auf dem Feld oder im Betrieb mitarbeiten.

Kinder aus wohlhabenden Bürgerfamilien wie Elisabeth Therese oder aus Adelsfamilien wurden streng erzogen und schon von klein an auf ihre spätere Rolle als Erwachsene vorbereitet. Mädchen und Jungen wurden wie kleine Erwachsene gekleidet und mussten früh lernen, sich wie Erwachsene zu benehmen.

Mädchen hatten besonders wenig Freiheit. Sie wurden streng beaufsichtigt und hatten zu lernen, was eine gute Ehefrau und Mutter können musste. Dazu gehörten zum Beispiel Aufgaben wie den Haushalt zu führen, das Personal zu beaufsichtigen, Kinder zu pflegen und die Gäste zu bewirten. Die Mädchen lernten außerdem sticken, Klavier spielen und malen. Passend zu diesen späteren Aufgaben wurde auch ihr Spielzeug ausgesucht. Mädchen bekamen Puppen, Puppenhäuser, Kaffeegeschirr und Stickrahmen. Im Garten spielten sie auch mit Bällen und Reifen. Das war allerdings mühsam wegen der langen Röcke und Unterröcke.

Der kleinen Elisabeth Therese in ihrem schönen Kleid aus türkiser Seide und ihren wertvollen Perlen sieht man auch an, woher sie kommt und was sie einmal werden soll: eine wohlerzogene Ehefrau aus einer feinen Familie. Ganz klappt das allerdings noch nicht mit der feinen Dame, wie die umgeworfenen Teile auf dem Tisch zeigen. Übrigens: Das Gemälde hängt in Trier im Stadtmuseum Simeonstift.

Eva-Maria Reuther

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