Fußgängerzone wird zur großen Bühne

45 Künstlergruppen haben am Samstag Luxemburgs Innenstadt beim Straßenkünstler-Festival "Streeta(rt)nimation" eingenommen und ihr Publikum mit Witz und Geschick zum Staunen gebracht.

Luxemburg. Von Sommerwetter keine Spur, es regnet in der Luxemburger Innenstadt - und doch drängt sich eine Gruppe von Menschen ausgerechnet um einen Eisverkäufer. "Zwei Kugeln bitte!" Ein kleines Mädchen sieht den Verkäufer erwartungsvoll an. "Kommt sofort", erwidert der, taucht seine Kelle schwungvoll in einen Behälter und holt einen riesengroßen Batzen Eis hervor. Das Mädchen quiekt vor Vergnügen, die herumstehenden Zuschauer lachen amüsiert.

"Mr. Ice Cream" ist eigentlich Straßenkünstler, der mit seiner eigenwilligen Eisshow vor allem die kleinen Schleckermäuler zum Lachen bringt. Zusammen mit weiteren 44 internationalen Künstlergruppen machte er bei der 16. "Street a(rt)nimation" am Samstag die Stadt zu seiner Bühne. Entstanden ist dieses Straßenkünstler-Festival als Beitrag zum Luxemburgischen Kulturjahr vor 16 Jahren. "Die Aktion kam gut an, also haben wir sie beibehalten und aufgebaut", sagt Cathy Giorgetti vom Luxemburg City Tourist Office, dem Veranstalter. Der Erfolg sprach sich herum - mittlerweile kommen viele Bewerbungen von Künstlern, die noch nie bei diesem Festival aufgetreten sind.

So wie "Les Balseuses", die zwei Schwestern Isabelle und Fabienne Rivière, die mit "Steel Pans" karibische Klänge in die Stadt brachten. Erwachsene und Kinder lauschten den ungewöhnlichen Instrumenten, Eltern gerieten ihren Kindern gegenüber in Erklärungsnot. Fabienne lacht. "Wir bringen unsere Lieblingsinstrumente dem Publikum gerne näher", sagt sie.

Tatsächlich vertrieb der Regen aber bereits im Vornhinein viele Besucher, und so mancher Auftritt musste abgesagt werden. Trotzdem: Wo auch immer die Künstler auftauchten, bildete sich schnell eine Menschengruppe um sie. Dabei stand Vielseitigkeit auf dem Programm: Die "Jazz Statues" gaben ihre stimmungsvolle Musik zum Besten, während die kleine Marionette "Clara" mit ihrem eigenwilligen Charakter ihren Puppenspieler zur Verzweiflung brachte.

Die Tänzer von "Grotest Maru" zeigten eine außergewöhnliche Choreographie auf Stelzen und zum Abschluss hing eine Luftakrobatin im Abendhimmel an einem bunt beleuchteten Helium-Ballon, den sie mit ihren ballettartigen Bewegungen steuerte.

"Es ist mal was ganz anderes", sagt Klaus Bauer, und seine Tochter Maia nickt. "Es macht richtig Spaß."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort