Gänsehaut-Gefühle!

Luxemburg · BAP ist am Sonntagabend vor rund 8000 Zuhörern auf dem Festival Rock um Knuedler aufgetreten. Am besten waren die kölschen Musiker, als sie zusammen mit den luxemburgischen Bläsern Ernie Hammes, Maxime Bender, Serge Bausch und Jan Kamp auftraten.

Luxemburg. Frontmann Wolfgang Niedecken schafft es auch nach mehr als 30 Jahren im Geschäft, gleich beim ersten Stück die 8000 Fans auf dem Knuedler - so wird der Place Guillaume II in Luxemburg genannt - zu elek trisieren. Zu Anfang des Konzerts spielt BAP vor allem Stücke des jüngsten Albums "Halv so wild" von 2011. Obwohl die Texte noch längst nicht so bekannt sind, singen die Fans am Fotograben vor der Bühne jede Zeile mit.
Im Pressegespräch vor dem Konzert hat Niedecken verraten, dass im September ein neues Buch von ihm erscheint. Und zwei Tage später, am 15. September, stellt der Sänger sein jüngstes "Kind", ein weiteres Soloalbum, vor. Zu den Songs wollte der BAP-Frontmann noch nichts sagen, er verspricht aber jede Menge neuen Stoff.Mit neuem Soloalbum auf Tour


Die Musiker aus Köln haben noch eine Überraschung für ihre Fans im Gepäck: "Es wird im nächsten Jahr eine Unplugged-Tour mit uns geben, die gleichzeitig auch mein Soloalbum vorstellt", erzählt Niedecken. Die Idee zu diesem Projekt sei nach einem Auftritt auf der Open-Air-Bühne in Bad Hersfeld (Hessen) entstanden. "Wir haben dort unplugged auf einer überdachten Bühne gespielt, hinter uns hat es den ganzen Abend geregnet. Das war ein absolutes Gänsehaut-Feeling." Das es so lange gedauert hat, die Tour zu organisieren, habe auch daran gelegen, dass die Häuser, in denen sich solche Konzerte spielen lassen, sehr teuer sind. "Für die Fans wären die Konzerte deshalb zum Teil sehr teuer geworden - denn drauflegen wollen wir am Ende auch nicht", sagt Niedecken.
Mit ihrem Konzert auf dem Knuedler beendet die Band ihre Extratour 2013 im Ausland. "Weil hier weniger Fans kommen, sind wir mit kleinem Gepäck unterwegs", berichtet Niedecken. "Wobei das für Luxemburg so nicht ganz zutrifft." Der Auftritt werde schließlich vom Tourismusbüro der Stadt Luxemburg finanziert. Und da hätte man gerne zugesagt, nach acht Jahren mal wieder ein Konzert im Großherzogtum zu geben. Noch gerne erinnerten sich die Musiker an den Auftritt von 2005.
Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, auf Englisch statt auf Kölsch zu singen, wird Niedecken kategorisch: "Man sollte in der Sprache singen, in der man fühlt und denkt. Spätestens nach dem zweiten Album ist das Schulenglisch verbraucht." Dazu passt dann auch, dass die Lieder oft auch einen persönlichen Bezug zu Niedeckens Heimatstadt Köln haben. So leidet der bekennende FC-Fan seit Jahren mit den Fußballern der Domstadt, denen er den Song "FC jeff jas" gewidmet hat. "Das Motto gilt übrigens auch für die Fußballer aus Kaiserslautern", sagt Niedecken auf dem Knuedler.
Die größte Überraschung in Luxemburg ist, dass BAP die Trompeter Ernie Hammes und Serge Bausch sowie den Saxofonisten Maxime Bender und den Posaunisten Jan Kamp zu sich auf die Bühne bittet. Bender und der Gitarrist Helmut Krumminga liefern sich beim Lied "Amerika" eine musikalisch brillante Instrumentalschlacht. Gänsehaut-Gefühle!

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