Ganz nah am Bee-Gees-Kult

Trier · Einen Abend im Disco-Pop-Stil der 70er Jahre haben rund 500 Zuschauer in der Trierer Arena zur Musik der legendären Bee Gees gefeiert. Die Italian Bee Gees und ihre Show transportierten überzeugend das Gefühl dieser Zeit.

 Die Gebrüder Egiziano von den Italian Bee Gees erinnern mit ihrer Show an die legendären amerikanischen Brüder. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Die Gebrüder Egiziano von den Italian Bee Gees erinnern mit ihrer Show an die legendären amerikanischen Brüder. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Trier. Der Boom der Coverbands hält an. Nachdem in diesem Jahr schon Abba- und Queen-Doubles in Trier zu Gast waren, sind nun die Italian Bee Gees mit "Massachusetts - das Bee Gees Musical" am Start. Leider verlieren sich nur rund 500 Zuschauer im weiten Rund der Arena. Überwiegend sind es Kinder der Babyboomer-Generation, die in den 60er und 70er Jahren mit dem Pop- und Discosound groß geworden sind und nun in den Erinnerungen schwelgen.
Amüsante Anekdoten


Die verstorbenen Zwillinge Maurice und Robin Gibb und ihr Bruder Barry haben als Bee Gees (Brothers Gibb) diese Zeit musikalisch ganz entscheidend geprägt, unzählige Hits geschrieben und 260 Millionen Platten verkauft. Das Musical stellt ihr Leben und ihre Werke nach. Das gelingt ganz gut, vorteilhaft dabei ist, dass die drei italienischen Brüder Egiziano nicht krampfhaft versuchen, den einzigartigen Bee-Gee-Gesang hundertprozentig zu kopieren; sie sind aber mit ihren Interpretationen ganz nah dran. Das reißt das Publikum bei schnellen, tanzbaren Liedern wie "Nights on Broadway" mit, es wird heftig getanzt. Die langsamen Nummern wie "Words" gehen in der doch relativ leeren Arena etwas unter, musikalisch ist jedoch alles perfekt gespielt. Und dazu noch live, eine vierköpfige Band und zwei Background-Sängerinnen sorgen für bombastischen Sound. Laetitia ist eine dieser Sängerinnen und bringt solo noch eine Version von "If I can\'t have you", die unter die Haut geht. Überhaupt sind die Lieder aus dem millionenfach verkauften Soundtrack zum Kultfilm "Saturday Night Fever" von 1977 mit John Travolta die absoluten Stimmungsmacher des Konzertes, getrübt wird der Eindruck für das feierwütige Partyvolk nur von der stockenden Bierversorgung in der Pause.
"Katastrof", konstatiert ein Trierer Mittfünfziger. Neben Videos und Projektionen auf einer großen Leinwand im Hintergrund der Bühne und einer tollen Licht-Show holen sich die italienischen Bee Gees noch weitere Unterstützung auf die Bühn: Am Keyboard steht eine Zeit lang Blue Weaver, ein freundlicher Veteran, der von 1975 bis 1982 in der Originalbesetzung die ganz großen Erfolge mitgefeiert hatte. Davon weiß er auch heute noch einige amüsante Anekdoten zu berichten - die Zuschauer sind begeistert. Moderiert wird die Show von einem Schauspieler, ein Tausendsassa, der übersetzt, die Lieder und Tanzeinlagen ansagt, Filme moderiert, singt und für Interaktion mit dem Publikum sorgt. Er hält das Tempo hoch und sorgt mit Witz und Ironie für den nötigen Abstand, nur manchmal möchte man ihm zurufen: "Mehr Musik!" Das tun die Musiker dann auch, nicht nur die ganz großen Knaller, sondern auch unbekanntere und ältere Stücke wie "To love somebody" erzeugen großen Jubel. DT

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