Gegensätze bestimmen das Programm

Trier · Zum elften Mal präsentiert das "Opening"-Festival der Stadt Trier aktuelle und internationale Klangkunst in der Trierer Tuchfabrik. Allerdings hat sich die Veranstaltung etwas verändert: Statt wie bisher im Herbst findet das Festival nun im Frühling statt.

 Makiko Goto spielt beim Opening-Festival in der Tufa auf dem Instrument Koto, einer japanischen Zither. Foto: Veranstalter

Makiko Goto spielt beim Opening-Festival in der Tufa auf dem Instrument Koto, einer japanischen Zither. Foto: Veranstalter

Das "Opening"-Festival ist umgezogen: Nicht wie gewohnt im Herbst, sondern schon im Februar werden Musiker, Tänzer und Videokünstler aus aller Welt neue musikalische Wege gehen. Außerdem steht das "Opening '11" unter neuer künstlerischer Leitung: Bernd Bleffert und Thomas Rath richten den Fokus auf Neue Musik. "Andere Darstellungsformen wie Schauspiel rücken unter ihrer Federführung wieder in den Hintergrund", erklärt Tufa-Geschäftsführerin Teneka Beckers.

"Dass unser Festival jetzt im Februar stattfindet, hat mehrere Gründe", sagt Teneka Beckers. Zum einen passe der Jahresanfang besser zu einem Festival, dass den Namen "Opening" trägt. "Es hat aber nicht nur mit dem Jahresanfang zu tun, sondern vor allem mit dem Öffnen der Sinne für neue Dinge." Außerdem wolle man Konkurrenz zum Luxemburger Festival "Rainy Days" im Herbst vermeiden.

Vor allem Gegensätze sollen diesmal das Opening bestimmen. Darum heißt das Eröffnungskonzert (Freitag, 4. Februar, 19 Uhr) auch "Pole für 2". Natascha Nikeprelevic und Michael Vetter präsentieren ein musikalisches Theater für Stimmen, Kurzwellengeräte und Instrumente.

Das Instrument Koto, eine japanische Zither, stellt die Musikerin Makiko Goto um 20.30 Uhr vor. Sie spielt traditionelle Werke für das Instrument, aber auch zeitgenössische Stücke wie die des Amerikaners Christian Wolff. Bekannter ist dagegen das Klavier, auf dem Seon-Kyung Kim ab 22 Uhr zwischen den Intermezzi von Johannes Brahms und denen der südkoreanischen Komponistin Kunsu Shim wechselt.

Klänge, Lichter und Tänze treffen am Samstag, 5. Februar, 18 Uhr, in "Penthaus (356)" aufeinander. "Darauf freue ich mich ganz besonders, weil ich mir darunter eine spannende Kombination vorstelle", verrät Teneka Beckers.

Gesang der etwas anderen Art präsentiert die Vokalartistin Ute Wassermann. Zusammen mit der Elektronik von Richard Barrett wird sie um 19.30 Uhr "Strange Songs" zum Besten geben. Mit der Komposition "White Spaces" und "Last Night" von Kunsu Shim sowie den gleichnamigen Videos von Kyungwoo Chun gehen ab 21 Uhr Martin Lindsay und das Streichquartett der Duisburger Philharmoniker unter anderem dem "weiß" auf den Grund - in welcher Form man es auch finden mag. Im Anschluss präsentiert Marcus Kaiser um 22.30 Uhr die Komposition "An einem Ort - An einem anderen Ort".

Zum Abschluss des Festivals interpretieren am Sonntag, 6. Februar, 17 Uhr, Fie Schouten (Bassklarinette), Michel Marang (Klarinette), Pascal Meyer (Klavier) und Tineke Veenhof (Tanz) Stücke von Karlheinz Stockhausen.

Das Festival wird von der Ausstellung "Open-Expo" begleitet, die bis zum 27. Februar zu sehen ist. Dabei sind Klanginstallationen für einen Overheadprojektor, ein Videoprojekt, eine Licht- und Klanginarbeit und eine interaktive Installation mit fließendem Sand zu sehen.

Weitere Informationen unter www.tufa-trier.de

Extra

Unter dem Oberbegriff der Neuen Musik werden Kompositionen der ernsten Musik (E-Musik) des 20. und 21. Jahrhunderts zusammengefasst. Unter ernster Musik versteht man meist solche Musik, die sich im Gegensatz zur Popmusik wirtschaftlich zwar nicht trägt, jedoch für viele Hörer interessant und daher erhaltenswert ist. Unter Klangkunst versteht man eine Form der Installationskunst, bei der klangliche Aspekte in Zusammenhang mit visuellen und räumlichen Elementen gebracht werden, der Klang jedoch eindeutig im Vordergrund steht. Klang bedeutet in diesem Fall nicht nur Musik, sondern alle Geräusche - oder auch vollkommene Stille. (slg)

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