Gerade weg, schon wieder da

Während andere Festspiele am Stock gehen, dreht das Mosel-Musikfestival weiter auf. Acht Wochen nach dem letzten Konzert 2008 legt Intendant Hermann Lewen bereits das komplette Programm für 2009 vor. Trotz schmalen Budgets wartet es mit illustren Namen und künstlerischer Qualität auf.

Trier. Ein paar Vorab-Schmankerl war man ja aus den letzten Jahren gewöhnt, rechtzeitig fürs Weihnachtsgeschäft. Aber das komplette Programm mit 60 Konzerten an 35 Orten schon Anfang Dezember vorzustellen, war Hermann Lewen noch nie gelungen.

"Very british" getreu dem Kultursommer-Motto



Da dürfte sich für manchen händeringend Suchenden die Frage nach dem Weihnachtsgeschenk erübrigen. Lewens Präsentkorb bietet alle Varianten.

Für manche wird man allerdings schnell sein müssen. Zum Beispiel für den Auftritt von Klavier-Weltstar Martha Argerich im Flügel-Duo mit Lydia Zilberstein am 12. Juli im Theater Trier. Dort wird zum ersten Mal auch Festival-Stammgast Martin Stadtfeld in die Tasten greifen - am 4. September. Youngster in der Reihe der Piano-Giganten ist Herbert Schuch (28. Juni, Rokokosaal). Die Freunde großer Chormusik müssen mindestens sechs Termine im Kalender rot anstreichen. Das entsprechend dem Rheinland-Pfälzischen Kultursommer-Motto "very british" geprägte Programm startet mit einem Open-Air, in dem Mönchschöre aus England in St. Matthias brillieren (1. Juni). "Cool Britannia" heißt es am 5. Juni mit dem "English Vocal Consort" im Kloster Machern, am 20. Juni steht Haydn's "Schöpfung" anlässlich des 200. Todestags des Komponisten im Dom auf der Agenda. 400 Sänger aus aller Welt kommen am 4. Juli in die Basilika, um unter dem Motto "Halleluja, Mr. Händel" den zweiten Jubilar des Jahres mit seinem "Messias" zu ehren. Haydn's "Jahreszeiten" zelebriert der Konzertchor im Palais-Innenhof (30. August), bevor Mendelssohns "Elias" mit dem Bachchor am 3. Oktober in der Basilika die Saison beschließt.

An großen Namen herrscht beim Festival 2009 kein Mangel. Jordi Savall, der Magier an der Viola da Gamba, spielt am 26. Juli im Kloster Machern, Gitarren-Gott John Williams kommt zum Open Air am 13. August in den Palais-Innenhof, Violin-Virtuosin Viktoria Mullova spielt am 20. September Bach in Machern. Den größten Star beschert freilich eine symbolische "Huckepack-Kooperation" (Lewen) mit der Luxemburger Philharmonie: Wenn dort am 1. Juli Daniel Barenboim das Orchester der Mailänder Scala dirigiert, ist das Mosel-Musikfestival als stolzer Partner dabei.

Natürlich dürfen auch Perlen der Populär-Kultur nicht fehlen. Die kultige Mnozil Brass stellt ihre schräge Oper "Irmingard" vor (17. Juli, Palais-Innenhof), an gleicher Stelle packt am 25. Juli das "Ukulele Orchestra of Great Britain" die Instrumente aus, gefolgt von Moselfestwochen-Inventar Götz Alsmann am 22. August.

Bleiben noch zwei ebenso unterschiedliche wie legendäre Vokal-Ensembles: Die "King's Singers" laden ein zur "Nacht der alten Musik" am 11. Juli in der Basilika, und die "Swingle Singers" bringen mit ihrer Vokal-Akrobatik am 2. Oktober die Mosellandhalle Bernkastel-Kues zum Kochen.

Das gedruckte Programm erscheint kommende Woche, alle Infos ab sofort online unter www.moselmusikfestival.de. Vorverkauf in den TV-Servicecentern Trier, Wittlich, Bitburg.

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