(dt) Die technische Ausstattung ist sparsam im Saal des Konzer Klosters Kar thaus: ein Verstärker, eine Gitarre, zwei Mikrofone und ein Lautsprecher. Das muss reichen für ein "pures" Konzert des Jazz-Duos Barbara Barth und Dany Schwickerath. Und wie es reicht: Das Publikum ist begeistert vom reinen Gesang der jungen Dame und den virtuosen Gitarrenklängen des erfahrenen Profis. Das Programm reicht von Klassikern bis zu moderneren Stücken, die Arrangements sind ausgefeilt und perfekt auf die jazzige Stimme von Barbara Barth abgestimmt. Dany Schwickerath begleitet nicht nur, er setzt durchaus eigene musikalische Akzente. Musik-Größen wie Chet Baker, Duke Ellington, Cole Porter, Fridrich Holländer, Irving Berlin liefern die Vorlagen, die Künstler zitieren sie sehr gekonnt.

Barths Gesang ist brillant, unangestrengt - dank exzellenter Technik. Die Höhen klingen glockenrein, auch die sonoren Töne sitzen. Insgesamt eine junge Stimme der Essener Folkwang-Schülerin mit viel Potenzial. Bei Schwickerath sitzt jeder Ton, seine Gitarre beherrscht er mühelos. Ausdrucksstärke beweisen die Musiker auch bei zwei deutsch gesungenen Interpretationen, Cole Porters "Sei mal verliebt" für Hildegard Knef und Friedrich Holländers Hommage an Marlene Dietrich "Ich weiß nicht zu wem ich gehör'". Ein Schelm, der Böses dabei denkt, wurde doch beiden Komponisten jeweils ein Verhältnis mit den Künstlerinnen nachgesagt, wie Barbara Barth augenzwinkernd anmerkt. Insgesamt gesehen ein Konzert nicht nur für eingefleischte Jazz-Fans, sondern für alle Freunde gut gemachter Musik, das sicherlich mehr als die rund 50 Zuschauer verdient hätte. "Wunderbar", raunt die nicht mehr ganz junge Dame ihrem Begleiter beim Hinausgehen zu, dieser strahlt über das ganze Gesicht.

Prasselnder Applaus und zwei stimmungsvolle Zugaben runden einen Jazz-Abend par excellence ab.