Gesichter des Klezmer

Viele Gesichter von Klezmer-Musik stellte Lorin Sklamberg, der Sänger der mit einem Grammy ausgezeichneten New Yorker Klezmer-Formation Klezmatics, bei einem Soloauftritt in der Tufa Trier vor. Sich selbst auf Gitarre, Akkordeon oder Klavier begleitend stimmte er melancholische wie Töne leiser Heiterkeit an.

 Präsentierte in der Tufa eine Bandbreite des Klezmer vom jiddischen Theater- bis Arbeiterlied: Lorin Sklamberg.TV-Foto: Anke Emmerling

Präsentierte in der Tufa eine Bandbreite des Klezmer vom jiddischen Theater- bis Arbeiterlied: Lorin Sklamberg.TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Mit einer Verbindung von Musik der Juden Osteuropas und Nordamerikas mit musikalischen Einflüssen von Ska bis Rock gehört die seit 1986 bestehende New Yorker Band Klezmatics zu den weltweit kommerziell erfolgreichsten Interpreten der Klezmer-Musik. Ihr Sänger Lorin Sklamberg gastierte jetzt mit einem Soloprogramm im kleinen Saal der Tufa, das einen Eindruck von der Vielgestaltigkeit der jüdischen Weltmusik hinterließ.

Es war ein Programm der musikalisch eher leisen und überwiegend melancholischen Töne, das mit einem religiösen Lied zum Schabbes begann, sich dann aber auch weltlichen, volkstümlichen wie politischen Inhalten widmete.

Da gab es Feierlieder, jiddische Theatermusik, vertonte Lyrik aus den Pionierzeiten Israels, osteuropäische Arbeiterlieder aus den 20er Jahren oder bekannte Popmelodien mit jiddischen Texten, die amerikanischen Kindern das Erlernen der jiddischen Sprache erleichtern sollen. In ausführlichen englischsprachigen Moderationen erklärte Sklamberg humorvoll, wie er durch Begegnungen, Lehrtätigkeit und Archivarbeit auf das jeweilige Liedgut gestoßen war. Seine Gesangs-Interpretationen gaben die darin enthaltenen Stimmungen, ob Klage oder leise Heiterkeit treffend wieder. Pur oder nur von Akkordeon, Klavier oder Gitarre begleitet kam dabei eine ungewöhnliche, nasal klingende hohe Countertenorstimme zum Tragen. Sie passte im Charakter zur Musik und hatte hohen Wiedererkennungswert, wäre aber manchmal im vollen Sound einer Band besser aufgehoben gewesen, der auch die vielgestaltige Musik noch vielfarbiger gezeichnet hätte.

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