Gesucht: Das kulturelle Gedächtnis der Region

Das Projekt "Erinnerungsräume" führte im Rahmen der Kulturhauptstadt 2007 Wissenschaft und unterschiedliche soziale und kulturelle Milieus zusammen. Die Fortsetzung in diesem Jahr bringt 60 Studenten und 20 Professoren aus ganz Europa an "Europäische Begegnungsorte". Treffpunkt ist dabei Trier.

Trier. "Alles basiert auf der Idee einer mobilen Hochschule", sagt Anna Bulanda-Pantalacci, Professorin an der FH Trier und Kopf hinter den "Erinnerungsräume"-Projekten. Ein Netzwerk europäischer Kunst- und Design-Hochschulen trifft sich einmal jährlich zu einem zehntägigen gemeinsamen Projekt, in dessen Rahmen man die Kulturgeschichte eines Ortes oder einer Region künstlerisch und wissenschaftlich aufarbeitet.

Am 18. April erwartet die rührige Professorin die diesjährigen Teilnehmer in Trier. Aus Metz, Krakau, Danzig, Dublin und Lüttich kommen die festen Kooperationspartner, weitere Gäste werden von Hochschulen aus Montreal, Paris und Oppeln erwartet.

Symposium "Wohin mit dem kulturellen Erbe?"



Mit von der Partie ist diesmal die Begegnungsstätte Burg Namedy bei Andernach. Dank der Unterstützung der Hausherrin, Prinzessin Heide von Hohenzollern, können die rund 80 Studenten und Professoren dort eine Woche lang intensiv arbeiten, bevor sie sich am 27. April zum Abschluss-Symposium im Trierer Thermenmuseum treffen.

Die Burg Namedy, die Stadt Trier sowie die Orte Andernach und Namedy sollen auch die Ansatzpunkte für die Arbeit der Nachwuchs-Wissenschaftler liefern. Laut offizieller Ausschreibung ist das, nicht ganz unkompliziert, "eine Auseinandersetzung mit der Überlagerung verschiedener historischer Schichtungen in Landschaft, Kultur und Architektur".

Betrachtet man die konkreten Vorhaben, wird schon eher ein Schuh draus. So soll eine "Klang-Sprach-Raum-Performance" deutlich machen, wie die gesprochene Sprache wirkt, sollen Metall-Kunstobjekte aus Schrott und Fundstücken geschweißt werden, Video- und Foto-Kunst entstehen, Eindrücke auf Bildern und Postern verarbeitet werden - alles unter Bezug auf die regionale Umgebung.

Was dabei entsteht, wird im Rahmen einer "Nacht der Kunst" am 25. April in der malerischen Kulisse von Burg Namedy öffentlich ausgestellt. Dann bleibt nur ein Tag für den Abbau, weil sich das Abschluss-Symposium in Trier schon am 27. April mit der Frage "Wohin mit dem kulturellen Erbe?" beschäftigt. In der geschichts-trächtigen "Ungers-Vitrine" treffen Studenten, Professoren und Kulturschaffende aus Rheinland-Pfalz zusammen. Ihr Ziel: Ideen zu entwickeln, wie sich im Dialog mit der jüngeren Generation eine Art "kulturelles Gedächtnis" schaffen lässt.

Ausführliche Informationen zur Gesamt-Veranstaltung, die unter dem Titel "Intermediale 2009" läuft, und zu den öffentlich zugänglichen Teilen des Programms unter www.erinnerungsraeume.de

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