"Glanz, Innigkeit und Witz"

BERNKASTEL-KUES. (red) Die Mosel Festwochen starten den Festspielsommer am Freitag, 26. Mai um 20 Uhr mit einer Hommage zu Mozarts 250. Geburtstag. In Kloster Machern konzertieren die Geigerin Mirijam Contzen und das Kurpfälzische Kammerorchester unter Leitung von Wolfram Christ.

Im Zentrum des Abends steht das Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219 von W.A. Mozart. Es gilt als das anspruchsvollste der zwischen 1773 und 1775 entstandenen Vio-linwerke des knapp 20-jährigen Komponisten. Anders als bei den damals beliebten Virtuosenkonzerten üblich pflegt der junge Mozart bereits eine äußerst expressive Musiksprache, immer wieder durch spielerische Gedanken aufgelockert. So überrascht er im 3. Satz, einem Rondeau im "tempo di minuetto", mit einem "alla turca"-Zwischenspiel. "Dieses Konzert ist an Glanz, Innigkeit und Witz nicht zu überbieten!" schrieb der Mozart-Forscher Alfred Einstein. Weiter erklingen die Serenata notturna D-Dur KV 239 und die Sinfonie A-Dur KV 201. Die Violinvirtuosin Mirijam Contzen ist an der Mosel keine Unbekannte: Bereits 2002 gab sie in einem umjubelten Konzert ihr Debüt bei den Mosel Festwochen. Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte sie mit fünf Jahren. Seitdem führtei ihr Weg unaufhaltsam nach oben, über die Violin-Meisterklasse von Tibor Varga und Gewinne bei großen internationalen Wettbewerben wie "Internationaler Kammermusikwettbewerb Charles Hennen", 1. Preis und Helena-Karaskova-Preis beim "Internationalen Rundfunkwettbewerb Concertino Praha" und 1. Preis beim "Internationalen Violinwettbewerb Tibor Varga". Auftritte auf bedeutenden Konzertbühnen unter Dirigenten wie Claudio Abbado, Raphael Frühbeck de Burgos oder Eliahu Inbal, Gastspiele bei internationalen Festivals und vielbeachtete CD-Einspielungen festigten ihren Ruf als Solistin. Daneben widmet sie sich immer wieder der Kammermusik und tritt gemeinsam mit Musikern wie Boris Pergamenchikov und Natalia Gutman auf. Auch 2005 eröffnete das Kurpfälzische Kammerorchester (KKO) die Mosel Festwochen. Als Nachfolger der "Kurfürstlichen Hofkapelle" des Kurfürsten Carl Theodor pflegt das Ensemble bevorzugt das musikalische Erbe der "Mannheimer Schule" und das der zeitgleichen "Wiener Klassik". Gastspiele bei nationalen und internationalen Festivals, Konzerte in der ganzen Welt sowie Rundfunk- und CD-Produktionen belegen das hohe künstlerische Niveau. Wolfram Christ, seit zwei Jahren künstlerischer Leiter des KKO, erspielte sich einen Ruf als einer der wenigen Bratschevirtuosen mit weltweiter Anerkennung, etwa 20 Jahre als Solo-Bratschist bei den Berliner Philharmonikern, bevor er sich dem Dirigieren zuwandte und schnell internationale Erfolge errang. Karten unter der Nummer 06531/3000

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